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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Förderprojekt des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz "Digitalisierung der Sammlung Biedermeier"

Förderprojekt des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz "Digitalisierung der Sammlung Biedermeier"

In dieser Objektgruppe befinden sich alle Objekte, die im Rahmen des Förderprojektes "Biedermeier – zwischen Restauration, Hambacher Fest und Vormärz" bearbeitet wurden.

[ 143 Objects ]

Broschüre: "Der Deutschen Mai" Nro. 1

Broschüre: "Der Deutschen Mai" Der Liberale im Westrich Nro. 1. Freitag, den 25. Mai 1832 4 Seiten; Pirmasens; Dr. E. Große, 25. Mai 183 Stempel Altertumsverein Dürkheim a.d.h. Inhalt: Till Eulenspiegel und die Cabinette Triumph! Das Gesetz hat gesiegt, auf nach Hambach! Lieder aus dem Gefängnisse (In der Münchener Frohfeste geschrieben)

Lobgedicht: "Lobgedicht auf König Ludwig" ; Augsburg, 1832

Broschüre, Lobgedicht: "Lobgedicht auf König Ludwig" ; 8 Seiten; Augsburg, 1832 Diese Publikation soll einem breiten Publikum die Möglichkeit geben, selber zu urteilen, ob das "Lobgedicht" eine Anklage gegen Dr. Große wegen "Majestätsverbrechen und Aufforderung zum Aufruhr rechtfertigt".

Festgesang bei dem deutschen Maifest auf dem Hambacher Schloss

Broschüre, Festgesang: "Festgesang bei dem deutschen Maifest auf dem Hambacher Schloss am 27. Mai 1832"; 3 Seiten; Neustadt, 1832 Gesungen von etwa 300 jungen Bürgern aus Neustadt am deutschen Volksfeste vom 27. Mai auf den Schlossruinen zu Hambach. Melodie nach Schillers Reiterlied.

Broschüre, Erklärung: "Der Deutschen Mai"; Zweibrücken, 11. Mai 1832

Broschüre, Erklärung: "Der Deutschen Mai"; 1 Blatt, Zweibrücken, 11. Mai 1832, Schüler, Savoye Lambsheim 12..Mai 1832, Geib Stempel Altertumsverein Dürkheim a.d.h. Die Broschüre enthält eine Erklärung zum Verbot des Hambacher Festes sowie ein Rechtsgutachten, in dem gestzwidrig des Verbotes hergeleitet wird.

Broschüre, Einladung: "Feste in Hambach"

Broschüre, Einladung: "Feste in Hambach"; 7 Seiten; Hambacher Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins; 1914 Es wird zum Jörgentag, den 25. April 1914 nach Hambach geladen, im Anschluss trifft man sich beim "Pfalzwirt Georg Christmann und seiner Eheliebsten". Aus der Einladung: "Wir wollen uns erzählen lassen, wie ein Pfälzer jenes so oft mißversandene und mißgedeutete Fest versteht. Wie er durch die papierene Ueberlieferung hindurch, die mit der kalten Folgerichtigkeit krimineller Untersuchung nur die harten Tatsachen festgestellt und festgehalten hat, den Weg zum Herzen und Gemüt der Damaligen wandeln will. Doktor Alber Pfeiffer aus Speier will s versuchen. Auch soll der wenig gekannte Ausspruch Metternich's: "Das Hambacher Fest kann, wenn es gut benutzt wird, das Fest der Guten werden", mehr unterstreichen werden, als es bisher geschah. Und wird dadurch auf eine Stunde, auf unser Fest die Weihe heiligen Ernstes gebannt, so soll die Stunde nicht den verlorenen zählen" Anschließend soll "die vielgepriesene lichte Fröhlichkeit unserer sonnenbegänzten Heima in Tan und LIed wie damals wieder aufleben. In der Einladung sind mehrere Liedtexte abgedruckt. Die Lieder sind vollkommen unpolitisch, sie gründen sich im Volkstum.

Broschüre: "Recht des deutschen Volkes"; 1832

Broschüre: "Recht des deutschen Volkes und die Beschlüsse des Frankfurter Bundestages vom 28. Juni 1832"; 16 Seiten; 1832 Es handelt sich hier um eine in äußerst ironischem Tonfall gehaltene Streischrift gegen die Beschlüsse vom "Frankfurter Bundestag", dem "Zentralorgan" des "Deutschen Bundes". Dieser hatte als Reaktion auf das Hambacher Fest vom 27. Mai 1832 eine Reihe von Beschlüssen gefasst, die u.a. die Befugnisse der "Landstände" (Länderparlamente), bspw. in Steuerangelegenheiten, beschnitten und die Pressefreiheit erheblich einschränkten.

Lied: "Der Deutschen Mai"; Neustadt, 1832

Dreiseitige Broschüre: "Der Deutschen Mai - gesungen von etwa 300 jungen Bürgern aus Neustadt am deutschen Volksfeste vom 27. Mai auf den Schlossruinen zu Hambach". Der Text des Liedes, das nach der Melodie von Schillers "Reiterlied" gesungen wurde, ist von Philipp Jakob Siebenpfeiffer für das Hambacher Fest (27. Mai 1832) geschrieben worden. Siebenpfeiffer übte das Lied mit 300 Handwerksgesellen für den Zug zum Hambacher Schloss ein (Hambacher Schloss 1990, 126). In dem Text wird die politische Einheit Deutschlands, das zu diesem Zeitpunkt aus 39 Einzelstaaten bestand, "beschworen" und das Ende der absolutistischen "Tyrannei" der Fürsten gefordert. Das Lied wurde in der Druckerei von Philipp Christmann in Neustadt gedruckt und erschien in dessen Verlag.

Schrift: "Gerecht und beharrlich" von Dr. Siebenpfeiffer; Zweibrücken, 1831

Schrift: "Gerecht und beharrlich"; 17 Seiten; von Dr. Siebenpfeiffer; Zweibrücken, 1. März 1831. Diese "unentgeltliche Beigabe" der Zeitschrift Rheinbayern kann als eine Art "Verteidigungsschrift" Siebenpfeiffers interpretiert werden. Anlass ist seine Versetzung als "Landcommissär" von Homburg.

Broschüre: "Flugschrift 3."; Zweibrücken, 1832

Broschüre: "Flugschrift 3" mit verschiedenen Aufsätzen; 25 Seiten; Gedruckt bei G. Ritter, Zweibrücken, 1832. Nach dem Verbot der von Wirth herausgegebenen "Deutschen Tribüne" wurden vom Deutschen Press- und Vaterlandsverein insgesamt sechs "Flugschriften" in unregelmäßiger Folge von Mitte März bis Mitte Mai 1832 veröffentlicht. Neben Vereinsangelegenheiten enthielten sie auch verschiedene politische Aufsätze. Im Gegensatz zu den Zeitungen waren Flugschriften nicht der Zensur unterworfen. Die dritte Ausgabe der "Flugschriften" trägt den Titel: "Der vaterländische Preßverein und die baierische Regierung" Das erste "Kapitel" enthält die Vorgänge um das Verbot der "Deutschen Tribüne" und die Repressalien gegenüber dem Komitee des "Preßvereins" (Schüler, Savoye, Geib). U.a. ist auch das Urteil des Appellationsgerichts vom April 1832 in Zweibrücken gegen Wirth abgedruckt. "Kapitel" II: "Schreiben eines Polen" (aus Paris) "Kapitel" III: "Deutscher Preßverein" - "Vereinsangelegenheiten", "Subscribentenlisten"

Broschüre: "Flugschrift. 2. "; Zweibrücken, 1832

Broschüre: "Flugschrift 2" mit verschiedenen Aufsätzen; 22 Seiten; Gedruckt bei G. Ritter, Zweibrücken, April (?) 1832. Nach dem Verbot der von Wirth herausgegebenen "Deutschen Tribüne" wurden vom Deutschen Press- und Vaterlandsverein insgesamt sechs "Flugschriften" in unregelmäßiger Folge von Mitte März bis Mitte Mai 1832 veröffentlicht. Neben Vereinsangelegenheiten enthielten sie auch verschiedene politische Aufsätze. Im Gegensatz zu den Zeitungen waren Flugschriften nicht der Zensur unterworfen. Diese zweite Ausgabe enthält sechs "Kapitel": Zu Beginn wird über die Beschlagnahme der letzten Exemplare der ersten "Flugschrift" informiert, danach folgen: I. Aufsatz: Das Polenkomitee in Paris und die Aristokratie II. Aufsatz: Die Gewalt III: Aufsatz: Schreiben aus Russland an deutsche Patrioten IV. Aufsatz: Triumph der Volkssache V.: Deutscher Preßverein - "Vereinsinformationen", Brief von Graf von Bentzel-Sternau mit Bekenntnis zu den Zielen des Preßvereins, Listen der Subscribenten VI. Warnung: Flugschriften sollen "unauffällig" versendet werden, um nicht von den Behörden "interceptirt" (abgefangen, zurückgehalten) zu werden. Anmerkung: nach Seite 20 "wiederholen" sich die Seiten 17-19!

Broschüre: "Flugschrift (1)".; Zweibrücken, 1832

Broschüre: "Flugschrift" mit verschiedenen Aufsätzen; 20 Seiten; Gedruckt bei G. Ritter, Zweibrücken, 1832. Nach dem Verbot der von Wirth herausgegebenen "Deutschen Tribüne" wurden vom Deutschen Press- und Vaterlandsverein insgesamt sechs "Flugschriften" in unregelmäßiger Folge von Mitte März bis Mitte Mai 1832 veröffentlicht. Neben Vereinsangelegenheiten enthielten sie auch verschiedene politische Aufsätze. Im Gegensatz zu den Zeitungen waren Flugschriften nicht der Zensur unterworfen. In dieser ersten Ausgabe finden sich sechs Aufsätze. Der erste, "Die Gewalt", stammt von J.S. (Joseph Savoye) und befaßt sich mit der Frage der Pressefreiheit. Der zweite, "Der Preßverein" wurde von Schüler, Savoye und Geib verfasst und hat die Probleme des Vereins mit staatlichen Repressalien und Zensur zum Thema. Der dritte, "Briefe von Paris", von H. Wolfram, G. Leibheimer und J. Kargt, berichtet u.a. über die Sicht in Frankreich bzgl. der Vorgänge in "Deutschland". Ebenso wird von den verschiedenen "Dissidentengruppen" aus Polen , Deutschland etc. gesprochen. Im vierten Aufsatz wird von einer Versammlung der Mitglieder der deutschen patriotischen Vereine in Paris berichtet. Daran angehängt ist eine Liste: "Die Subscribenten des deutschen Volksvereins in Paris". Der fünfte "Aufsatz", führt die Listen neuer "Subscribenten" aus Mainz und Reichenbach auf. Im sechsten "Aufsatz", "Polen" ist ein Brief vom 22. März 1832 abgedruckt, der aus Avignon an das "Polen-Comite" in Metz geschrieben wurde. Er hat u.a. die prekäre Lage der polnischen Auswanderer in Frankreich zum Thema. Zum Schluss: "Anzeigen".

"Tags-Neuigkeiten No. 1 bis 30"; 1832

Broschüre/Zeitung "Tags-Neuigkeiten No. 1 bis 30 während den Verhandlungen in der politischen Untersuchung vor dem Assisengerichte in Landau." Es handelt sich hierbei um eine beinahe "tagesaktuelle" Berichterstattung über den Schwurgerichtsprozess gegen die Hauptakteure des Hambacher Festes vom 27. Mai 1832 (Wirth, Siebenpfeiffer, Hochdörfer, C. Scharpff, J.P. Becker, J.F. Rost, Baumann, E. L. Große, D. Pistor, F. Schüler, J. Savoye, F. Geib, G. Eifler), der vom 29. Juli bis zum 16. August 1832 in Landau geführt wurde. Ein mehr oder weniger vollständiger Prozessbericht in: L. Hoffmann (Hrsg.), Vollständige Verhandlungen vor dem königlich-bayerischen Appellationsgerichte des Rheinkreisesund in den öffentlichen Sitzungen des ausserordentlichen Assisengerichts zu Landau...,Zweibrücken 1833. Insgesamt 650 Seiten, allerdings mit Zensurlücken!

Gedicht: "Zur fünfzigsten Jubiläums-Feier des Hambacher Festes. 27. Mai 1882"

Auf diesem Blattausschnitt ist ein Gedicht zum fünfzigsten Jahrestag des Hambacher Festes abgedruckt. Die ersten beiden Strophen sind eine Elegie auf die Ereignisse rund um das Hambacher Fest vom 27. Mai 1832 und die dort propagierten Ziele und Ideale. Die drei weiteren Strophen versuchen das seit 1871 existierende deutsche Kaiserreich als Verwirklicher dieser Ideale darzustellen, u.a. da die damals geforderte Einheit Deutschlands "verwirklicht" wurde. Nach "Vernichtung" des "Feindes Plane", womit mit hoher Wahrscheinlichkeit das 1871 besiegte Frankreich gemeint ist, "blüht" Deutschland "in aller Macht und Größe". Es schon bemerkenswert, dass ein durchaus noch als absolutistisch zu beschreibendes Herrschaftssystem, wie das zweite deutsche Kaiserrereich "versucht", sich die Deutungshoheit über ein Ereignis zu sichern, das eigentlich für die Ideale wie Freiheit und Demokratie steht.

Schrift: "Verbot des Maifestes auf dem Hambacher Schloß."; Speyer, 1832

Broschüre: "Verbot des Maifestes auf dem Hambacher Schloß."; 21 Seiten; Speyer, 1832 Die Idee zum Hambacher Fest lässt sich als Reaktion auf den Aufruf einiger Zeitungen verstehen, die ein Konstitutionsfest anlässlich des Jahrestages der bayer. Verfassung am 26. Mai anregten. Der von Siebenpfeiffer verfasste Aufruf zum Hambacher Fest am 27. Mai und das Programm des Festausschusses führte zu einem Verbot des Festes am 2. Mai, das von dem Regierungspräsidenten von Andrian-Werburg verfügt wurde. Die dadurch bedingte Protestflut - sogar der pfälzische Landrat protestierte dagegen - führte zu der Veröffentlichung dieser Broschüre, die das Verbot erklären sollten. So wurde stark gegen die Initiatoren polemisiert. Anstelle eines friedlichen Festes für anständige Bürger, sollen hier "Malcontenten" u.ä. ihren bösen Absichten mit Beleidigungen und Schmähungen gegen die Regierung usw. freien Lauf lassen können. Man unterstellt den Organisatoren, dass sie "Volksverführung" beabsichtigten, um die bestehende Ordnung zu erschüttern. Da die Proteste zu eskalieren drohten, hob v. Andrian-Werburg am 17. Mai das Verbot gänzlich auf.

Broschüre: "Rede an den Deputierten Friedrich Schüler bei dem Feste der...

Broschüre: "Rede an den Deputierten Friedrich Schüler bei dem Feste der Ehrenbecherüberreichung am 6, Mai 1832"; 32 Seiten; von Dr. Ernst Große. Der Zweibrücker Anwalt Friedrich Schüler war Abgeordneter des Rheinkreises in der zweiten Kammer der Bayerischen Ständeversammlung. Dort setzte er sich vorallem für die Belange seiner Region ein. So wandte er sich vehement gegen die wirtschaftliche Ausbeutung des Rheinkreises (so wurde bspw. nur ein Bruchteil der für den Rheinkreis erhobenen Abgaben dort reinvestiert) und setzte sich für Presse- und Meinungsfreiheit. Bei einem ersten Fest im Januar 1832 zu seinen Ehren wurde die Gründung des "Deutschen Preß- und Vaterlandsverein" beschlossen. Bei dem "zweiten Schülerfest" am 6. Mai stand die Überreichung eines Ehrenbechers an Schüler aufgrund seiner Verdienste um die Rechte des Rheinkreises etc. im Mittelpunkt. Dieser war übrigens durch eine Spendensammlung in der gesamten Pfalz finanziert worden. Die vorliegende Rede ist als "Huldigung" von Schülers Verdiensten verfasst worden und gibt auch gleichzeitig die Ansichten des Autors Grosse wieder. Der Journalist Ernst Grosse stammte aus Hannover und war 1830 nach München gekommen, wo er sich durch seine politischen Schriften und Gedichte bei der Regierung dermaßen "unbeliebt" machte, dass er inhaftiert wurde. Nach der Stellung einer Kaution durch den "Preßverein" begab er sich 1832 in den Rheinkreis und arbeitete mit Wirth und Siebenpfeiffer zusammen. Nach dem Hambacher Fest drohte auch ihm die Verhaftung, der er sich durch Flucht entzog. 1833 wurde er vom Landauer Assisengericht in Abwesenheit für 10 Jahre des Landes verwiesen. Die Broschüre wurde nicht aufgeschnitten, daher sind nur wenige Seiten (1, 8, 9, 16, 17, 24, 25, 32) dieses Exemplars lesbar.

Lied: "Siebenpfeiffer"

Lied: "Siebenpfeiffer"; Es besteht aus 10 Strophen und der Refrain steht am Anfang und Schluß jedes Verses. Der Text ist eine Art chiffrierter "Lobeshymne" auf Philipp Jakob Siebenpfeiffer, einem der Hauptinitiatoren des Hambacher Festes 1832. Siebenpfeiffer wird hier als "Scherenschleifer" angesprochen und beschrieben. Verfasst wurde dieses Lied vermutlich nach dem Hambacher Fest am 27. Mai 1832. Die letzte Strophe bezieht sich u.a. auf den Weinanbau am Rhein. Hier könnte durchaus die Pfalz gemeint sein, denn auch viele Pfälzer Winzer nahmen am Hambacher Fest teil (s. den "roten Fitz" aus Dürkheim). In diesem Fall dürfte auch der Verfasser aus dieser Region kommen.

Predigt: "Die freie Presse als Wort und Ruf Gottes…."; Zweibrücken, 1832

Broschüre mit der abgedruckten Predigt: "Die freie Presse als Wort und Ruf Gottes an die Menschen zu ihrer Erleuchtung und Beglückung." Diese wurde Anfang März 1832 von dem evangelischen Pfarrer zu Luthersbrunn (Ludwig) Carl Klöckner gehalten und im gleichen Jahr von dem Verleger und Drucker Jakob Friedrich Rost in Zweibrücken, veröffentlicht. 13 Seiten; Zweibrücken, 1832. Pfarrer Klöckner stand den liberalen Ideen von Wirth und Siebenpfeiffer nahe. Selbst von der staatlichen Zensur betroffen, betont er in seiner Predigt anhand einger theologischer Beispiele die Wichtigkeit der Verbreitung der Wahrheit und damit auch die Notwendigkeit der Pressefreiheit: "... nicht die Bibel allein, sondern alles was geschiehet und gegeben wird um der Wahrheit und des Guten willen, ist Gottes Wort. Und ebenso haben wir dann auch insonderheit anietzo die freie Presse in unserm Lande als solches anzusehen..." (Zitat Klöckner S. 11). Der Verleger Rust aus Zweibrücken wurde zusammen mit den Inititoren des Hambacher Festes 1833 vor dem Assisengericht in Landau angeklagt. Vorgeworfen wurde ihm hauptsächlich die Verbreitung "incriminierter" Schriften.

Buch, Broschüre, Aufsatz: "Darstellung der blutigen Ereignisse vom Pfingstfeste...

Buch, Broschüre, Aufsatz: "Darstellung der blutigen Ereignisse vom Pfingstfeste 1833 auf dem Hambacher Schlossberge im Dorfe Hambach und zu Neustadt a. d. Haardt"; 71 Seiten; Neustadt a. d. Haardt, 1833 Beschreibung der blutigen Ereignisse aus Sicht der Betroffenen Bürger. Ein Versuch die "offiziellen" Veröffentlichungen der Regierung zu berichtigen. So möchte der Stadtrat von Neustadt die Stadt und ihre Bürger vor falschen Darstellungen schützen. Um die Möglichkeit rechtlicher Schritte so gering als Möglich zu halten, werden nur Namen der misshandelten Bürger genannt. Die Militäraktion gerät außer Kontrolle. Es gibt den Befehl "jeden zusammen zu hauen". Unterzeichnet haben: A. Penner, 1. Adjunkt. Schmelz, 2. Adjunkt. Schopman Racor. Lederle. Schwarzwälder. Mattil. Brodt. Boetheim. Knöchel. Claus. Bub. Hassieur. Christmann. Abresch. Haag. Rau. Braun. Helfenstein. Klein. Knauber. Georg Frey. Sämmtlich Mitglieder des Stadtraths.

Broschüre: "Freie Wahl und Freie Presse in Bayern"; Zweibrücken, 1831

Aufsatz: "Freie Wahl und Freie Presse in Bayern"; Zweibrücken, 16 Seiten,1831. Als Verfasser zeichnet am Ende der Schrift ein Dr. S. verantwortlich, bei dem es sich mit ziemlicher Sicherheit um Dr. Siebenpfeiffer handelt. Er behandelt hier die mangelnde Freiheit von Wahlen im Königreich Bayern, wobei er weniger dem König, als seinen "Ministerial-Creaturen" die Schuld dafür gibt. Er gibt exemplarisch eine Eingabe von Würzburger Bürgern, die Bürgermeisterwahl betreffend wieder. Weiterhin lässt er sich über Fragen der Pressefreiheit und der Zensur aus. In diesem Zusammenhang setzt er sich mit der "neuen bayerischen Censurverordnung" auseinander. Zum Schluss vermeldet er, dass der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Rheinbaiern" die Zensur drohe und dass man sich dagegen juristisch zur Wehr setzen werde. Gedruckt wurde die Schrift bei G. Ritter in Zweibrücken. Auf dem Titelblatt ist eine Druckerpresse abgebildet.

Broschüre, Gedicht: "Die Wallfahrt nach Hambach"; Neustadt, 27. Mai 1832

Broschüre, Gedicht: "Die Wallfahrt nach Hambach"; 2 Seiten; Neustadt, 27. Mai 1832 Gedicht auf die Machenschaften von Präsident Andrian mit Erwähnung des russischen Zaren und Staatsprokurator am Bezirksgericht Zweibrücken, Ruppenthal (er meinte im Zusammenhang mit der Versiegelung der Pressen, der Staat könne ja auch Backöfen versiegeln lassen, daher der Spottzusatz "Backofensiegeler")

Broschüre, Gedicht: "Der Deutschen Mai"; Neustadt, Christian Bork, um 1832

Broschüre, Gedicht: "Der Deutschen Mai"; 8 Seiten, Neustadt, Christian Bork, um 1832 In diesem Gedicht wird der Hoffnung auf Freiheit, Selbstbestimmung und Gesetzmäßigkeit ohne Willkür ausdruck verliehen. Es fordert das Recht für Jedermann.

Broschüre: "Das Fest der freien Presse"; Heidelberg, 1832

Buch, Broschüre: "Das Fest der freien Presse in Weinheim am 01. April 1832"; 32 Seiten; Heidelberg, 1832 Das Fest wurde im ehemaligen Karmeliterkloster in Weinheim abgehalten. Anlaß war die Pressefreiheit, die kurzzeitig durch die Badische Regierung in Baden gewährt wurde. Ausrichter des Festes waren Siebenpfeiffer und Wirth, die auch treibende Kräfte des Hambacher Festes waren. Die Broschüre mit den Reden, Liedtexten und Toaste wurde verkauft und der Erlös zur Finanzierung des Mainzer Gutenbergdenkmals verwendet. Im Text wird die Entwicklung seit den Napoleonischen Kriegen aufgezeigt. Der 1. April für das Fest wird als Symbol des Aufbruchs (wie der Frühling in der Natur) gedeutet. Die Festfolge wurde am 28. März veröffentlicht. Eingeladen hatten als Geschäftsführung: Dr. Stein aus Weinheim, Ph. Schlinck aus Bensheim, Justitzrat Buchner aus Darmstadt und K. Bender aus Weinheim. Zum Fest wurden Liedtexte ausgeteilt die am Ende der Broschüre abgedruckt sind. Zum Festpräsident wurde von Itzenstein gewählt. Es folgen Toaste und Reden auf Großherzog Leopold v. Baden und der Dank das die Pressefreiheit und das Recht der freien Rede gewährt wurde. Es wurde Angemahnt alle Missstände friedlich aufzuzeigen und zu besprechen. Ein Redner stellt dies in Frage und möchte eine "Protestation der deutschen Bürger für Pressfreiheit in Deutschland" verlesen. Dies wurde abgelehnt und es soll gedruckt werden. Die Deutsche Einheit wird beschworen. Beschreibung der polnischen Verhältnisse und der Druck durch die russische Staatsmacht. Anschl. wird das Lied "Noch ist Polen nicht verloren" gesungen. Die Pressfreiheit wird verglichen mit Jan Hus und es erfolgt ein Hinweis auf Verhaftungen von Pressevertretern in der Pfalz. Die Lieder trugen folgende Namen: 1. Preßfreiheit 2. Heil Leopold Heil 3. Das Lied vom freien Wort 4. Zuruf an die Freunde der Preßfreiheit

Zinnbecher mit Henkel, Inschrift: "Neustadt 1832"

Zinnbecher mit Henkel mit der Inschrift: "Neustadt 1832"; Die Buchstaben und Zahlen der Inschrift sind einzeln eingeschlagen. Der Henkel wurde separat hergestellt und angefügt. Ob der Becher einen Deckel besaß, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der Becher zeigt starke Beschädigungen. Die Gefäßwand ist "zerbeult" und gerissen. Der obere Gefäßbereich mit dem Mündungsrand fehlt. Der Aufschrift zufolge dürfte der Becher anlässlich des Hambacher Festes am 27. Mai 1832 angefertigt worden sein. Datierung: 1832 Anhaltspunkt der Datierung: Beschriftung Festgestellt am: 02.01.2022

Porträt "Johannes Fitz, gen. d. Rote"

Darstellung: Johannes Fitz In ein Oval eingeschrieben das Porträt eines alten Mannes in Frontalansicht. Der Gesichtsausdruck zeigt keine Emotionen. Der Blick ist auf den Betrachter gerichtet. Das glatte ergraute Haar bedeckt die Ohren; auf dem Oberkopf ist es gelichtet. Im Nacken kurz geschnitten. Das Gesicht ist rasiert. Gekleidet ist Johannes Fitz mit Hemd mit Halsbinde, Weste und Jacke oder Mantel. Unter dem Porträt steht zu lesen: „Johannes Fitz gen. d. Rote 1796 - 1868 Weingutbesitzer SchaumweinKellereibesitzer Pfeffingen Veranstalter des Winzertrauerzuges zum Hambacher Fest 1832 Festredner daselbst Verfasser der dort gesungenen Weinlieder und des deutschen Maienliedes“ Hinter Glas, mit weißem Passepartout; dünner brauner Holzrahmen Johannes Fitz (* 4. Juli 1796 in Dürkheim; † 16. Mai 1868 in Pfeffingen) war ein deutscher Kaufmann, Weingutsbesitzer und Dürkheimer Stadtrat. Als Mitglied des Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins setzte er sich für den Erhalt der Presse- und Meinungsfreiheit in der Pfalz unter der bayerischen Herrschaft ein und war einer der Mitorganisatoren des Hambacher Festes von 1832. Ab 1832 unterhielt Johannes Fitz in Pfeffingen bei Dürkheim ein Weingut. Zusammen mit seinem Cousin Georg Peter Fitz, der selbst ein Weingut betrieb, beschäftigte er sich mit der Sektproduktion, angeregt durch seine Aufenthalte in Frankreich. 1840 kam der erste Moussirende Haardt-Gebirgswein auf den Markt. 1842 erhielten Georg Peter Fitz und seine Kompagnons für ihre Produktion einen Verdienstorden des bayerischen Königs. Johannes Fitz blieb dies aufgrund seiner politischen Gesinnung verwehrt. Dennoch war auch er wirtschaftlich erfolgreich. In den 1860er-Jahren exportierte das Weingut Fitz Sekt und Wein in die USA, unter anderem nach Cleveland und New York. Zu repräsentativen Zwecken ließ Johannes Fitz 1842 den Dürkheimer Vigilienturm als Weinbergstempel errichten. Die Zeichnung wurde vermutlich um 1930 nach einem Foto angefertigt, welches Johannes Fitz im Alter von ungefähr 70 Jahren zeigt.

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