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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Biedermeier – zwischen Restauration, Hambacher Fest und Vormärz [2013/0064]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202111/25114550790.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Lied: "Siebenpfeiffer"

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Description

Lied: "Siebenpfeiffer"; Es besteht aus 10 Strophen und der Refrain steht am Anfang und Schluß jedes Verses. Der Text ist eine Art chiffrierter "Lobeshymne" auf Philipp Jakob Siebenpfeiffer, einem der Hauptinitiatoren des Hambacher Festes 1832. Siebenpfeiffer wird hier als "Scherenschleifer" angesprochen und beschrieben. Verfasst wurde dieses Lied vermutlich nach dem Hambacher Fest am 27. Mai 1832.
Die letzte Strophe bezieht sich u.a. auf den Weinanbau am Rhein. Hier könnte durchaus die Pfalz gemeint sein, denn auch viele Pfälzer Winzer nahmen am Hambacher Fest teil (s. den "roten Fitz" aus Dürkheim). In diesem Fall dürfte auch der Verfasser aus dieser Region kommen.

Material/Technique

Papier, weiß; schwarz * bedruckt

Measurements

Breite/Länge: 12,5 cm; Höhe: 20,5 cm; Tiefe: 0,5 cm

Transcript

Original: Deutsch

Siebenpfeiffer 1. Schenkt ein, schenkt ein, Vom allerbesten Wein Er kann uns nicht zu feurig seyn: Siebenpfeiffer! Schenkt ein! Dort am Rhein Wißt ihr wohnt ein Scheerenschleifer, Hat schon manchen Pfiiff gepfiffen, Manches Krumme g'rad geschliffen, Hört ihr seine Mühle schnurren, Katz und Hofhund miau'n und murren. Schenkt ein u. s. w. 2. Schenkt ein u. s. w. Schaut ihn an, von hint' und vorne, Recht ein Mann von deutschem Korne, Wie sein Stein so ist sein Wille, Und sein Rad steht niemals stille. Schenkt ein u. s. w. 3. Schenkt ein u. s. w. Mit den Junkern und den Pfaffen Hat er niemals gern zu schaffen, In dem Münchner Pfaffen-Neste, Schickt man solch' in die Frohnfeste. Schenkt ein u. s. w. 4. Schenkt ein u. s. w. Wenn vom Stein die Funken stieben, Sticht's den in die Augen drüben, Scheintodt gar jetzt auf fünf Jahre Legt der Bund ihn auf die Bahre. Schenkt ein u. s. w. 5. Schenkt ein u. s. w. Ein Minister unter andern Hieß ihn gar ins Zuchthaus wandern, Uns nach Kaisheim zu schicken, Baut erst über'n Rhein die Brücken. Schenkt ein u. s. w. 6. Schenkt ein u. s. w. Tragt nach ihm so groß Verlangen? Habt Geduld ihr höf'schen Rangen: Wenn die Stände wieder wählen, Soll er nicht in München fehlen. Schenkt ein u. s. w. 7. Schenkt ein u. s. w. Habt ihr Herren nichts zu schleifen, Will umsonst ein Liedchen pfeifen, Weh Censur dann deiner Scheere, Daß sie schon zerbrochen wäre. Schenkt ein u. s. w. 8. Schenkt ein u. s w. Die bebänderten Hallunken, Haben Eilfer oft getrunken; Wie des Rheinstroms Wellen fließen, Laßt den Stein mit Wein begießen. Schenkt ein u. s. w. 9. Schenkt ein u. s. w. Dieses Liedchen hat gepfiffen. Einer, den beim Schopf ergriffen Excellenzen und Gensd'armen, Selig ruht's in ihren Armen. Schenkt ein u. s. w. 10. Schenkt ein u. s. w. Bürger wir am freien Rheine, Schlagen Schnippchen euch beim Weine; Wenn wir Trauben keltern wieder, Singen wir wohl andre Lieder. Schenkt ein u. s. w.

Literature

  • Dr. Britta Hallmann-Preuß, Georg Karl Rings, Dr. Fritz Schumann (2009): Johannes Fitz - genannt der Rote. Bad Dürkheim
  • Herausgeber Kulturministerium Rheinland-Pfalz (1982): Hambacher Fest 1832-1982. Neustadt an der Weinstraße
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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