Erfolgreiche und beliebte Münzen sind auch im Mittelalter außerhalb ihres Ursprungsortes nachgeahmt worden. Die Gründe sind vielfältig: Teils folgte man einfach erprobten Mustern, teils wollte man am Erfolg des Vorbildes mitverdienen und den eigenen Münzen die gleiche Verbreitung sichern, teils nahm der internationale Geldverkehr nur bestimmte Sorten an. Diese Art von Nachahmungen hielt in der Regel auch die Güte (Edelmetallgehalt) des Vorbildes ein, wie etwa die Florene des 14. Jhs. Häufig haben Nachahmungen aber auch einen kriminellen Hintergrund, wenn nur noch das Bild, nicht aber die innere Güte dem Vorbild entsprach. Einen besonderen Fall stellen die sog. pseudo-imperialen Prägungen in den Staaten der Völkerwanderungszeit dar. Einen anderen Fall bilden Beischläge in Regionen, die noch nicht an geldwirtschaftliche Verhältnisse gewöhnt sind, wie Skandinavien und die westslawischen Gebiete im 10. und 11. Jh.
Nachahmungen, Imitationen, Beischläge
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Rheinland oder Westfalen: königliche Münzstätte, Friedrich I., Nachahmung Kölner Pfennig [177/5]
Nachahmung der Kölner Pfennige. Vorderseite: Thronender König mit Adler in der Linken und Kreuzzepter in der Rechten. Rückseite: Auf drei Bogen Kuppelbau zwischen zwei Türmen. In den Bogen...
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Andernach: königliche Münzstätte, Andernaka-Typ [178b/4]
Aus den Funden in Schweden und Polen wurde deutlich, dass die Münzen dieses Typs trotz des Titels OTTO REX auf der Vorderseite wohl erst ab Konrad II. (1024-1039) geprägt wurden; vgl....
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Duisburg: Heinrich III., Nachahmung [181/9]
Es handelt sich um die Nachahmung eines Duisburger Pfennigs, möglicherweise aus Schonen. Vorderseite: Gekrönte Büste von vorn. Rückseite: Doppelfadenkreuz. Provenienz: Auktion Hess,...
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Soest?: königliche Münzstätte, Otto III., Nachahmung [183/5]
Nachprägung eines Kölner Denars Ottos III. aus Soest. Auf Grund der Fundlage sollen Denare dieses Typs nach 1050 geprägt worden sein; vgl. Hävernick, Köln, S.217. Vorderseite: Kreuz, in den...
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Köln: Erzbischof Philipp von Heinsberg (Nachprägung) [183/35]
Vorderseite: Thronender Geistlicher mit Krummstab in der Rechten und Kreuzfahne in der Linken. Rückseite: Kreuz, in drei Winkeln Kugel, im rechten oberen Winkel Kugel mit Soester...
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Köln: Erzbischof Philipp von Heinsberg (Nachprägung) [183/37]
Vorderseite: Thronender Geistlicher mit Krummstab in der Rechten und Kreuzfahne in der Linken. Rückseite: Kreuz, in drei Winkeln Kugel, im linken oberen Winkel Kugel mit Soester...
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Köln: Erzbischof Adolf I. von Altena [184/6]
Die Vorderseite weist auf den Kölner Erzbischof Adolf I., die Rückseite imitiert das Bild auf Pfennigen Erzbischof Philipps. Vorderseite: Mauer mit Turm zwischen Krummstab und Kreuzfahne.
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Münster?: Bistum, Colonia-Pfennig [176b/7]
Vorderseite: Dreizeilige Inschrift. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln Kugeln. Provenienz: Fund von Mosgau.
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Münster: Bischof Dietrich III. von Isenberg [184/26]
Denar auf Kölner Schlag. Vorderseite: Thronender Bischof mit Krummstab in der Rechten und offenem Buch in der Linken. Rückseite: Kirche mit großem Mittelturm und vier Seitentürmen. Unten...
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Münster: Bischof Ludolf von Holte, Beischlag? [185/3]
Die Münze wurde wohl als Beischlag außerhalb Münsters geprägt; vgl. Ilisch, Münster, S.78. Vorderseite: Thronender Bischof mit Krummstab in der Rechten und offenem Buch in der...
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Münster: Bischof Ludwig von Hessen, Beischlag [185/17]
Vorderseite: Thronender Bischof, Kopf nach links gewandt, mit segnend erhobener Rechten und schräg gehaltenem Buch in der Linken. Rückseite: Kopf des Hlg. Paulus von vorn.
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Osnabrück: Bischof Konrad von Velber [186/21]
Die Vorderseite ahmt Sterlinge König Heinrichs III. von England nach, die Rückseite irische Pennies, die König Johann Ohneland (1199-1214) in Irland eingeführt hatte. Die Büste des...
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Lügde und Warburg, Imitation [189/5]
Die Vorderseite nennt Lügde, während die Rückseite den in Warburg geprägten Typen entspricht; vgl. Weingärtner, Westfalen, S.126. Es handelt sich wohl um einen Beischlag zu den Kölner...
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Köln: Erzbischof Konrad I. von Hochstaden? (Imitation?) [189/6]
Schönemann, Fd. v. Bevern, S.72 vermutete, dass auf der Vorderseite ein Heinrich von Köln oder von Corvey genannt ist. In Köln käme Erzbischof Heinrich II. von Virneburg (1306-1332) in...
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Münster: Bischof Ludolf von Holte [184/27]
Dieser Münztyp mit dem Namen des Bischofs Ludolf von Holte auf der Vorderseite und dem Namen von Münster auf der Rückseite wurde von Nau unter Münster aufgeführt. Der im Tor dargestellte...
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Köln: Erzbischof Siegfried von Westerburg [190/8]
Die Münze mit dem Namen des Kölner Erzbischofs Siegfried auf der Vorderseite ahmt Münzen des Bischofs von Münster nach, die, wie das Dreieck auf der Rückseite zeigt, irischen Sterlingstypen...
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Schwalenberg-Waldeck?: Nachprägung eines Soester Ottonen-Pfennigs [183/8]
Die Nachprägung eines Kölner Pfennigs wurde nach Hävernick, Köln, S.219 vielleicht erst am Ende des 12.Jh. hergestellt, da derartige Münzen im Fund von Herford stark vertreten sind. Als...
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Schwalenberg-Waldeck?: Nachprägung eines Soester Pfennigs des Erzbischofs Adolf I. von Altena [184/5]
Nach Krusy, S.34 kommen die Stücke mit Perlkreis um das O von Colonia aus der Münzstätte Korbach der Grafen von Schwalenberg oder Waldeck. Vorderseite: Mauer mit Turm zwischen Krummstab und...
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Schwalenberg-Waldeck?: Nachprägung eines Soester Pfennigs des Erzbischofs Adolf I. von Altena [184/3]
Vorderseite: Mauer mit Turm zwischen Krummstab und Kreuzfahne. Provenienz: Fund von Arnsberg, aus Sammlung Weingärtner, Münster.
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Schwalenberg-Waldeck?: Nachprägung eines Soester Pfennigs des Erzbischofs Adolf I. von Altena [190/20]
Vorderseite: Mauer mit Tor, darauf Kuppelturm zwischen Krummstab und Kreuzfahne. In der Kuppel neunstrahliger Stern. Rückseite: Im Feld unten rechts Kugelkreuz. Provenienz: Fund von...
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