Im sechsten vorchristlichen Jahrhundert verdrängten Töpferwaren aus Athen die Produkte anderer griechischer Werkstätten immer mehr vom Markt. Attische Gefäße mit ihrer eleganten Form und der kontrastreichen Farbgebung in leuchtendem Rot und glänzendem Schwarz überflügelten vor allem das, was korinthische Handwerker geschaffen hatten. Die Korinther galten als die Erfinder der schwarzfigurigen Malerei und der komplizierten Brenntechnik, mit der Glanztonoberflächen überhaupt erst möglich wurden. Die prachtvolle Hydria, ein dreihenkliger Wasserkrug, ist mit einem zweiteiligen Bildfeld geschmückt. Das Hauptbild auf dem Bauch der Hydria zeigt den Einzug des Helden Herakles in den Olymp, den Wohnsitz der Götter. Der Heros, ein unehelicher Sohn des Göttervaters Zeus und einer Sterblichen, verdiente sich durch seine tollkühnen Heldentaten bereits zu Lebzeiten einen Platz unter den Göttern. Nach dem Ende seines irdischen Daseins begleitete ihn seine göttliche Beschützerin, die kriegerische Jungfrau Athena, in himmlische Gefilde. Den vierspännigen Wagen mit Herakles und Athena nehmen Dionysos, der efeubekränzte Weingott, und eine nicht näher bestimmbare Göttin in Empfang. Auf dem Schulterbild sitzt der Held, der an Keule und Köcher zu erkennen ist, zwischen den Göttern. Meisterhaft beherrscht der Vasenmaler die Silhouettentechnik, schwarz stehen die Figuren auf hellem Grund, feine Ritzungen gliedern die Darstellungen. Details werden mit Dunkelrot und Weiß betont...CVA: Altenburg 1, Tafeln 26/27 (Deutschland 17; 811/812)