Balustervase auf achteckiger, sanft flächig ansteigender, rippenförmig angelegter Fußplatte und eingeschnürtem Fußring. Der unregelmäßig gestaltete Korpus nimmt die Oberflächengestaltung der Fußplatte auf und läuft in einen leicht abgesetzten, weiten Mündungsrand aus, der Deckel fehlte wohl bereits bei Eingang in die Sammlung (vgl. Potsdamer Beobachter 1936, Abb., 2. Objekt v. re.). Der Scherben schimmert rötlich-braun am gesamten Objekt durch die weiße Glasur hindurch, die Staffierung erfolgte in den Scharffeuerfarben Gelb, Blau, Grün und Mangan, die Umrisslinien sind mangan gehalten. Zwei Arrangements sogenannter „deutscher Blumen“ nach ursprünglich Meißner Vorbild auf der Wandung zeigen Rose, Tulpe, Nelke und Vergißmeinnicht sowie Rose, Melone, Glockenblume, Trauben und Veilchen, umgeben von locker über die Wandung verteilten kleineren Blüten und Blättern (Karola Paepke, Hausarchiv Potsdam Museum). Auf dem gering eingezogenen, ungemarkten Boden ist eine wohl historische Kittung erkennbar. Am Fußrand befinden sich Glasurabplatzungen, auf der Wandung schwarz verfärbte Glasurbläschen, Größe teilw. unter 1 mm. Die Vase ist ein wohl nach Zerbster und Berliner Vorbild entwickeltes Modell der Rewendtschen Manufaktur (Karola Paepke nach Falke, Altberliner Fayencen, 1923, im Hausarchiv des Potsdam Museums), zur Form vgl. die beiden gemarkten Rippenvasen dieses Typs ausder Stiftung Stadtmuseum Berlin (Mauter, Die Potsdamer Fayencemanufaktur, 1996, Abb. 1, S. 83; Falke, Altberliner Fayencen, 1923, Abb. 57c; Riesebieter, Die deutschen Fayencen, 1921, Abb. 199; online hier verfügbar: Sammlung Online (stadtmuseum.de) [Zugriff: 15.02.2021]) bzw. aus dem ehem. Bestand des Berliner Kunstgewerbemuseums (Keisch, Berliner Fayence, 2001, Abb. S. 26; Falke, Altberliner Fayencen, 1923, Abb. 57g; Riesebieter, Die deutschen Fayencen, 1921, Abb. 198). Einem Eintrag in den „Museumsnachrichten“ aus dem Jahr 1927 [1932] zufolge gelangte die Vase 1927 an das Städtische Museum. Paul Heiland be