![Förderkreis Synagoge Laufersweiler e.V. / Gisela Wagner [CC BY-NC-SA]](https://asset.museum-digital.org/rlp/images/107/63095-o_inv/gebetsriemen_der_familie_/gebetsriemen-der-familie-heimann-aus-laufersweiler-63095-2.jpg)
Tefillin oder auch Gebetsriemen sind ein Paar lederne Gebetskapseln, versehen mit je vier Pergamentstücken mit handgeschriebenen Tora-Abschnitten. Darin enthalten sind folgende Textpassagen: 2. Buch Mose 13:1-10 und 11-16 sowie dem 5. Buch Mose 6:4-9 und 11:13-21. Sie alle fordern dazu auf, sich „diese Worte als Zeichen auf die Hand und Stirn zu binden“. Die kleinen, viereckigen Kapseln werden mithilfe der Lederriemen an der Stirn getragen als auch um den Arm gewickelt, sodass die Kapseln nahe dem Herzen liegen. Die Textstellen handeln von der Pflicht, sich stets der Befreiung aus der Sklaverei zu erinnern und mahnen zur Einhaltung der Gebote. Das Anlegen der Gebetsriemen ist ein symbolischer Akt, der Bewusstsein schafft und die Einheit von Denken und Handeln darstellt. Religiöse Männer (nach Erhalt der Mündigkeit) tragen traditionell diese Tefillin während des Morgengebetes, in liberalen Gemeinden tragen auch Frauen gelegentlich Tefillin. ....Diese Tefillin stammen aus dem Besitz der Familie Heimann und wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermutlich von Joseph Heimann aus Laufersweiler genutzt. Bis 1938 lebte er mit seiner Frau Käthe geb. Geisel und der Tochter Claire in der Kirchgasse neben der Matzenbäckerei Joseph und war vermutlich in der Viehwirtschaft tätig. Im Mai 1938, noch vor der Reichspogromnacht, verließ die kleine Familie ihre Heimat, Claire war zu diesem Zeitpunkt vier Jahre alt. ..In Los Angeles lebte Joseph Heimanns Onkel Salomon, der bereits im 19. Jahrhundert als junger Mann in die USA emigriert war. Als der Nationalsozialismus das Leben in Deutschland für seine Familie zunehmend unmöglich machte, erklärte er sich bereit, für sie zu bürgen und ermöglichte ihnen die Ausreise nach Amerika. ..Joseph Heimann hatte zunächst große Schwierigkeiten auf dem durch die Depression gebeutelten US-Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und schlug sich mit diversen Gelegenheitsarbeiten durch. Kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges zog die Familie nac