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Werra-Kalibergbau-Museum Nachlass Dr. Fricke

Nachlass Dr. Fricke

Objekte aus dem Nachlass von Dr. Günter Fricke, Bad Hersfeld, ehemals leitender Ingenieur bei der Kali und Salz AG und Mitentwickler der ESTA-Technologie

[ 40 Objects ]

Schauglas mit Kalidüngesalz (40er Kali)

Das Glas enthält rötlich--graues 40er-Kali (Kalisalz mit einem Wertstoffgehalt von 40% K2O) in einer feinen, jedoch staubfreien Körnung. Es ist der einfachste Kalidünger, der in der heutigen Landwirtschaft kaum noch anwendung findet. Das Schauglas wurde speziell für das Kaliwerkes Neuhof-Ellers der Wintershall Aktiengesellschaft hergestellt. Ein am zylindrischen Körper des Glases aufgebrachtes Abziehbild zeigt das Logo des Wintershall-Konzerns: Auf einem orangegelbem, blau gerahmten Schild steht ein stilisiertes 'W', dessen mittlere Spitze zu einem 'i' zusammengefasst ist (Wi = Wintershall). Ansonsten handelt es sich um ein Standardschauglas mit halbkugelförmigem oberen Abschluss und einem untenliegenden Hals, dessen zylindrische Zone für das Beschriftungsetikett vorgesehen ist und mit einen Wulst abschließt. Der zum Fuß geformte gläserne Deckelstopfen verschließt mit seinem eingeschliffenen Konus das Gefäß. Die Pressnaht am Fuß ist deutlich erkennbar. Das 8-eckige Etikett ist mit Schreibmaschine geschrieben und am Hals aufgeklebt, das Papier ist vergilbt.

Schauglas Kornkali (mit Aufdruck)

Das Glas enthält rötlich-graues Kornkali (Kalisalz mit einem Wertstoffgehalt von 40% K2O und 5% MgO) als sog. Rollgranulat. Durch eine gröbere, definierte Korngröße kann der Dünger zielgenauer ausgebracht werden und die Bereitstellung der Nährstoffe für die Pflanzen verlängert sich. Das Schauglas wurde speziell für das Kaliwerkes Neuhof-Ellers der Wintershall Aktiengesellschaft hergestellt. Ein am zylindrischen Körper des Glases aufgebrachtes Abziehbild zeigt das Logo des Wintershall-Konzerns: Auf einem orangegelbem, blau gerahmten Schild steht ein stilisiertes 'W', dessen mittlere Spitze zu einem 'i' zusammengefasst ist (Wi = Wintershall). Ansonsten handelt es sich um ein Standardschauglas mit halbkugelförmigem oberen Abschluss und einem untenliegenden Hals, dessen zylindrische Zone für das Beschriftungsetikett vorgesehen ist und mit einen Wulst abschließt. Der zum Fuß geformte gläserne Deckelstopfen verschließt mit seinem eingeschliffenen Konus das Gefäß. Die Pressnaht am Fuß ist deutlich erkennbar. Das 8-eckige Etikett ist mit Schreibmaschine geschrieben und am Hals aufgeklebt, das Papier ist vergilbt.

Schauglas mit "Forstdünger"

Dieser Spezialdünger wurde durch eine sog. Teller- oder Rollgranulierung veredelt und besteht aus gräulich-weißen von ca. 1,5 bis 3,5 Millimetern Durchmesser. Die chemische Zusammensetzung ist nicht bekannt - offensichtlich handelt es sich um einen kalihaltigen Dünger mit zwei einem zweiten Pflanzenwertstoff im Verhältnis 12:18 (Phosphor, Magnesium oder Calcium). Durch die Granulierung können solche Kombinationsdünger aus verschiedenen Komponenten einfach hergestellt werden. Das Schauglas besitzt einen zylindrischen Körper mit halbkugelförmigem oberen Abschluss. Der untenliegende Hals hat eine zylindrische Zone für das Beschriftungsetikett und einen abschließenden Wulst. Der zum Fuß geformte gläserne Deckelstopfen verschließt mit seinem eingeschliffenen Konus das Gefäß. Die Formnähte sind deutlich erkennbar. Das Etikett ist mit per Schreibmaschine oder Computerdrucker beschriftet und an der Halszone aufgeklebt.

Schauglas mit Thomaskali

Für dieser Spezialdünger wurden Kalisalze und Thomasmehl mit Hilfe der Rollgranulierung zu einem Kali-Phosphor-Dünger kombiniert. Kali und Salz baute die Produktion von Thomaskali im Werk Bergmannssegen-Hugo in den 1970er Jahren massiv aus. Hier wurde Thomasmehl schon länger verarbeitet, die Granulierung bedeutete jedoch einen deutlichen Qualitätssprung. Thomasmehl oder Thomasphosphat fiel als Nebenprodukt beim sog. Thomas-Verfahren zur Eisen- und Stahlherstellung in großen Mengen an. Da heute fast nur noch phosphatarme Eisenerze verhüttet werden, ist Thomasmehl fast vom Markt verschwunden. Das Schauglas besitzt einen zylindrischen Körper mit halbkugelförmigem oberen Abschluss. Der untenliegende Hals hat eine zylindrische Zone für das Beschriftungsetikett und einen abschließenden Wulst. Der zum Fuß geformte gläserne Deckelstopfen verschließt mit seinem eingeschliffenen Konus das Gefäß. Das Etikett ist mit per Schreibmaschine beschriftet und an der Halszone aufgeklebt.

Eisenplakette Justus von Liebig

Diese Plakette aus Eisenguss mit dem Portrait und den Lebensdaten Justus von Liebigs wurde von J. Ebertz gestaltet und von Buderus Kunstguss in Hirzenhain (Hessen) gegossen. In der Rückseite ist ein Aufhänger eingearbeitet. Die Plakette stammt aus dem Nachlass eines K+S Mitarbeiters, der maßgeblich an der Entwicklung des ESTA-Verfahrens beteiligt war. Möglicherweise steht die Plakette mit einer Ehrung für diese Leistung in Verbindung.

Glasfaser-Polyester-Schutzhelm, Schuberth BOP R

Der Schutzhelm aus weißem Glasfaser-Polyester ist mit fünf Längsrippen, einem Schild, Regenrinne und vier verschließbaren, seitlichen Lüftungsbohrungen ausgestattet. Zwei Bohrungen im Frontbereich sind für das Anbringen von Zubehör vorgesehen, die größere Bohrung im Schild dient der Aufhängung des Helmes. An sechs Schlitzen am Rand der Helmschale ist ein Inlett-Korb aus grauem Kunststoff befestigt, an dem ein hinten verstellbarer Kopfring eingehängt ist. Dieser ist außen gegen den Helmrand mit einem Moosgummistreifen gepolstert. Mittig auf der Unterseite des Schirmes ist eine runden Marke mit dem Material- und Typenkürzel PG/DR, der DIN 4840 sowie dem Herstellungsjahr und -monat eingegossen, außerdem eine '2' als Größenangabe. Über diesen Markierungen klebt ein grüner Prägestreifen mit dem Namen 'Dr. Fricke'. Auch außen klebt rechts auf der Helmschale ein schwarzes Namensschild, darunter der schwarz-weiße Aufkleber der Kali und Salz AG und auf der linken Helmseite ein Sticker 'Wir sind für Sicherheit K+S'. Der Schutzhelm gehörte dem ehemaligen leitenden Ingenieur Dr. Günter Fricke, der bei K+S in den 1970er Jahren maßgeblich an der Entwicklung der ESTA-Technologie zur trockenen Aufbereitung von Kalisalzen beteiligt war. Weiß ist im Bergbau-Unternehmen die Helmfarbe des Leitungspersonals (sowie der Besucher).

Schauglas "russisches Rohsalz"

Gemäß seiner Aufschrift enthält dieses Schauglas 'russisches Rohsalz', das für die labortechnische Untersuchung 1980 nach Deutschland kam. Die wichtigsten Kalilagerstätten der damaligen Sowjetunion lagen im heutigen Belarus (Saliborsk) und der Region Perm (Ural). Leider ist die exakte Herkunft der Salze nicht angegeben. Das kuppelförmige Schauglas hat einen eingeschliffenem Deckelboden, der einen etwas größeren Durchmesser besitzt als das aufgesteckte Schauglas. Zwischen Salz und Deckel ist eine Schicht aus Watte als Polsterung eingelegt. Die Salzbrocken (Kantenlängen ca. 2 bis 4 cm) sind meist rötlich, es gibt aber auch weiße, braune, graue und blaue Farbtöne. Das Hv-Technikum in Heringen war eine wichtige Forschungseinrichtung des früheren Wintershall-Konzerns. Es ging im Zuge der Zentralisierungsbestrebungen der Kali und Salz AG im sog. KAFI (Kaliforschungs-Institut) auf, das 1989 von Hannover nach Heringen verlegt wurde.

Schauglas mit verschiedenen, farbigen Salzen

Die im Glas enthaltenen Salzbrocken (Kantenlänge ca. 1,5 bis 5 cm) sind weiß, rot, grau oder transparent. Über dem Verschlusskonus ist eine Watteschicht eingelegt. Das Schauglas besitzt einen zylindrischen Körper mit halbkugelförmigem oberen Abschluss, der untenliegende Hals hat eine zylindrische Zone für das Beschriftungsetikett und einen abschließenden Wulst. Der zum Fuß geformte gläserne Deckelstopfen verschließt mit seinem eingeschliffenen Konus das Gefäß. Das Papier des Etikett ist aufgequollen, berieben und vergilbt wodurch die Beschriftung vollständig verloren gegangen ist.

Schauglas mit grauem Rohsalz (Kaliwerk Hildesia)

Die enthaltenen Hartsalzbrocken (Kantenlänge ca. 1,5 bis 5 cm) sind weiß und hell- bis dunkelgrau gefärbt haben größtenteils einen gut erkennbaren geschichteten Aufbau. Über dem Verschlusskonus ist eine Watteschicht eingelegt. Das Schauglas besitzt einen zylindrischen Körper mit halbkugelförmigem oberen Abschluss, der untenliegende Hals hat eine zylindrische Zone für das Beschriftungsetikett und einen abschließenden Wulst. Der zum Fuß geformte gläserne Deckelstopfen verschließt mit seinem eingeschliffenen Konus das Gefäß. Die Pressnaht am Fuß ist deutlich erkennbar. Das 8-eckige Etikett ist mit Schreibmaschine geschrieben und mit transparentem Klebeband aum Hals angebracht. Das Papier ist stark vergilbt. Aus dem Kaliwerk Hildesia bei Hildesheim (Doppelschachtanlage Hildesia-Mathildenhall) wurde von 1908 bis 1930 sowie von 1950 bis 1959 Kalisalze (v.a. Hartsalze und Carnallitit) abgebaut. Bis 1992 wurde das Bergwerk in Reserve gehalten, heute ist es stillgelegt und mit Endlauge aus dem Werra-Revier geflutet.

Plattendolomit

Der Plattendolomit ist ein Karbonat-Gestein, das als geologische Schicht im Werra-Kalibergbau-Revier eine bedeutende Rolle spielt. Der Plattendolomit ist eine stark wasserführende Zone die über der Salzlagerstätte liegt und von ihr durch eine wasserdichte Tonschicht getrennt wird. Beim Abteufen der Schächte verursachten diese Zone oft große Probleme und die Schächte mussten sorgfältig abgedichtet werden. Ein Wasserzufluss ins Salzgebirge musste unbedingt verhinder werden. Seit den 1930er Jahren spielte die geologische Schicht für die Entsorgung der Kaliabwässer eine immer bedeutendere Rolle. An der Mineralienstufe ist der Grund dafür sehr gut erkennbar: Wie ein Schwamm ist das Gestein von kleinen Hohlräumen und Gängen durchzogen. So konnten die salzhaltigen Abwässer in großen Mangen im Untergrund gelagert werden und sind dort relativ sicher dauerhaft fixiert. Erst seit Anfang der 2020er Jahre dürfen hier keine Abwässer mehr entsorgt werden.

Naturkoks mit Eruptivgestein

Die Naturkoksstufe (14x9x11.5 cm) ist auf einem quadratischem Holzbrett aus massivem Eichenholz aufgeschraubt und mit einem Papierschild auf dessen Oberseite beschriftet. Gemäß Aufschrift stammt die Stufe aus der Zeche 'Friedrich-Heinrich' (Kamp-Lintfort) und wurde im Flöz 'Präsident' gebrochen. Naturkoks entsteht durch sog. Kontaktmetamorphose in Kohlelagerstätten. Durch vulkanische Aktivitäten entsteht infolge der hohen Drücke und temperaturen im Bildungsbereich eine koksähnliche, poröse Masse die, im Gegensatz zum künstlichen Koks noch die gasförmige Anteile besitzt.

Steinsalz mit Pyrit in Sammelbox

In einer hochformatigen, kubusförmigen Klarsichtbox sind zwei kleine Stufen aus kristallinem Steinsalz mit schönen, eingelagerten Pyritkristallen arrangiert. Die Mineralien sind im einer ca. ein Zentimeter starken weißen Wachsschicht eingegossen. Der Deckel der Box ist verklebt.

Sammelbox mit verschiedenen Salzkristallen

In der rechteckigen Sammelbox (16x7x9,5 cm) sind die folgenden Mineralien arrangiert: rosafarbener Polyhalit (2 Stufen), Steinsalz mit Pyrit, gelber Astrakanit (Blödit) und dunkelgrauer Anhydrit sowie sechs Stufen blaues Steinsalz. Die kleinen Stufen sind alle auf dem roten Deckelboden in einer Schicht aus weißem Wachs eingegossen und fixiert. Bis auf das blaue Steinsalz sind alle mit kleinen Papierstreifen beschriftet. Die Herkunft der Mineralien ist nicht dokumentiert. Da sie jedoch aus dem Besitz eines K+S-Mitarbeiters stammen, kann davon ausgegangen werden, dass sie alle in den Kaliwerken des Werra-Fulda-Revieres gefunden wurden.

Polyhalit

Polyhalit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate“. Im Werra-Salinar geht man beim Polyhalit von einem Umwandlungsprodukt unter dem Einfluss des Vulkanismus aus. Neben Kalium und Magnesium enthält Polyhalit auch Calcium. Das reine Minaral ist farblos, es kann jedoch durch Fremdbeimengungen aber auch grauweiß, braun, rosarot oder rotbraun sein. In dieser rosaroten Stufe zeigt sich der Polyhalit als schuppig-faseriges Mineral-Aggregat, das durch eine Schicht von Halit-Kristallen überkrustet ist..

Blaues Steinsalz

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Leonitkristalle auf Halit an Holzstab

Diese eindrucksvolle Leonit-Kristallstufe ist der mittlere Teil einer noch größeren Kristallbildung, die ein ovales Rundholz (ca. 35 mm Durchmesser) vollständig ummantelt hatte. Ein weiteres Teil (das 'Kopfstück') ist in der Sammlung unter Inv.-Nr. 00405 erhalten. Wie der aufgeklebte Zettel belegt, wurde das Objekt im Kaliwerk Unterbreizbach in Richtung des Hattorfer Feldes gefunden. Auf einer Basis von Halit-Würfeln haben sich strahlenförmig flachen, weißlichen Kristalle gebildet - teilweise mit einem keilförmigen, teils mit schwalbenschanzförmigem Ende. Diese Leonit-Kristalle (K2Mg(SO4)2•4H2O) sind an einer Laugenstelle auskristallisiert und haben einen weißen bis rötlich-braunem Belag. Aus geologischen Ursachen oder bei Erkundungsbohrungen kann Wasser ins Grubengebäude gelangen und Salze aus dem umgebenden Salzgestein lösen. Diese Lauge kann wieder auskristallisieren. Geschieht dieser Vorgang ungestört und mit genügend Zeit, so können - je nach Zusammensetzung der Salzlösung - unterschiedliche Mineralien entstehen. Der Mittelteil der Kristallbildung wurde auf ein resopalbeschichtete Spanplatte geklebt, deren Kanten mit braunem Holzfurnier kaschiert sind.

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