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Brief A. L. Karschs an J.W.L. Gleim vom 23. Juni 1763

GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Handschriftensammlung [Hs. A 6544 (Karsch 21)]
Brief A. L. Karschs an J.W.L. Gleim vom 23. Juni 1763 (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Gleimhaus Halberstadt (CC BY-NC-SA)
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Description

Ihre Sapho lebt noch mein süßer freund und Es bleibt unentschieden ob Sie mehr Einem vierstündigen schlaff, oder mehr zweenen Küßen Ihre Wiederherstellung zu danken hatt Sie haben mir verbohten heute Eine beschäfftiung vorzunehmen, Ihre blike werden meine sanfften Gesezgeber sein, aber befehlen Sie mir niemahls daß ich untterlaßen soll an Ihnen* zu schreiben, und niemahls daß ich auffhören soll Sie zu lieben, diese zwo Dinge nehm ich auß, sonst dürffen Sie mir alles unttersagen, meine Lieblingsgewohnheit wird mir nicht zu gros Sein Sie Ihrem / Willen auffzuopfern, Ich wünsche Ihrer jungen Anverwandtin den besten Mann mir aber wünsch ich die macht mich verwandeln zu können, wellche Wollust sollte mir Eine Untterwürffigkeit sein die ich Ihnen zeigen würde, Sie müsten wenn es möglich wäre in meiner Freundschafft noch mehr als Einem Kleist Finden, Ich würde nur für Sie leben Ihre Gespräche würden die Anlagen meiner Lieder sein und wir vergäßen daß es außer uns noch Eine Glükseeligkeit in der Wellt gäbe und wahrhafftig es gäbe auch keine, aber wellche unnüze Wünsche kann ich jemahls daß werden / was Ramler ist, bald wird ich Ihn beneiden, doch Er muß so wie ich Ihre Abwesenheit ertragen, aber Er wird Sie nicht wie ich fühlen, o wenn seh ich Ihnen wieder mein liebster freund! Morgen, es sey nun in dem freude grünenden Hayn oder in den Zimmern unßeres Borchmans [Borchmans aus: Burchmans], So muß ich Ihnen Morgen sehen, ach laßen Sie mich doch die wenigen Stunden nuzen weill ich Ihnen noch hier habe, warum must ich gestern Ihre Gegenwart bey der Venus nicht wißen um Troz meiner mattigkeit dahinzufliegen Ich würde heute nicht krank geworden sein o dieser glükliche Gedanke müße Ihnen noch Einmahl so Einsam verleiten mir aber / soll es alßdan irgend Ein Genius zuflüstern, oder ich will schon da sein und auff Ausdrüke Sinnen die Ihnen am besten sagen könen daß ich bin
Ihre zärtliche freundin Sapho
* von Gleims Hd.: "Sie" über gestr. "Ihnen"

Material/Technique

Handschrift auf Papier

Measurements

1 Doppelbl. 4°

GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann...

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