Vermählungsalbum für Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) von Preußen und Prinzessin Elisabeth von Bayern
Blatt 7
Der in Berlin gebürtige Philipp Veit war ebenso wie sein Bruder Johannes (Blatt 29) am Vermählungsalbum beteiligt. Philipp war nicht nur Zeichner, Porträt- und Historienmaler, sondern ab 1830 einige Jahre Direktor der Kunstsammlungen des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt und Kunsttheoretiker. Während seines jahrelangen Aufenthaltes in Rom war er an der Ausmalung des Festsaales der Casa Bartholdy durch die als Nazarener bezeichneten Künstler des 1809 gegründeten Lukasbundes beteiligt. Angeregt durch die Fresken der Casa Bartholdy erteilte der Marchese Carlo Massimo deutschen Künstlern ein Jahr später den Auftrag, drei Räume seines römischen Casinos mit Szenen aus Werken italienischer Dichter zu schmücken. Veit fiel die Ausmalung der Decke des Dante-Zimmers mit der Schilderung des „Paradiso“ zu.
Ferdinand Ruscheweyh fertigte einen Umrissstich des Venus- und Sonnenhimmels an, der dem zwischen 1820 und 1824 ausgeführten Fresko fast genau entspricht. Bei Veits Beitrag zum Vermählungsalbum handelt es sich um ein von ihm eigenhändig koloriertes Exemplar besagten Umrissstiches. Unter dem Zeichen der Venus gruppieren sich Karl Martell, Sohn Karls II. von Neapel, und Bischof Folco von Marseille mit Cunizza und Rahab. Unter dem Zeichen Apollos erscheint der von Beatrice geführte Dante zwischen Thomas von Aquino, Albertus Magnus und Petrus Lombardus auf der linken und dem heiligen Bonaventura, dem Abt Sigier und dem Propheten Nathan auf der rechten Seite.
Aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen, K. 42 Alb. 22 Nr. 7
Signiert u. r.: P. VEIT. den 16ten November 1823.