Vermählungsalbum für Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) von Preußen und Prinzessin Elisabeth von Bayern
Blatt 25
Der gelernte Steinmetz Johann Leeb war als Geselle von 1809 bis 1811 in der Schweiz tätig und ging anschließend nach Paris. Dort arbeitete er u. a. am Louvre und beendete 1814 seine Ausbildung als Bildhauer. Danach studierte er an der Münchener Akademie und arbeitete für Leo von Klenze, der ihm 1817 ein Reisestipendium nach Rom vermittelte. Bei dem dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen sollte Leeb seine Ausbildung vollenden. In dessen Atelier blieb er bis 1826 und schuf u. a. Büsten für die Walhalla, unterbrochen nur durch einen Aufenthalt in Neapel von 1820 bis 1822.
Sein für das Vermählungsalbum ausgeführter Entwurf zu einem Relief illustriert eines der fälschlich dem antiken griechischen Dichter Anacreon zugeschriebenen Trinklieder, in denen die Freuden des Daseins besungen werden. Hier ist es der Tanz einer jungen Bacchantin, zu dem der Bacchusknabe und Amor mit Leier und Triangel aufspielen.
Aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen, K. 42 Alb. 22 Nr. 25
Signiert: Rom 1823 / Anakreon, Ode VI. / I . Leeb aus Bayern.