Westerwald, zweite Hälfte 19. Jh. bis erste Hälfte 20. Jh.
grauer Scherben, Kobaltbemalung, frei gedreht, salzglasiert
Literatur:
Baumann, Mischler-Hoffmann, "Euler" (1993)
Fries, "Kurrimurri, Erinnerungen an die Kannenbäcker in Höhr-Grenzhausen" (1993)
v. Bock u. a., Katalog zur Ausstellung im Freilichtmuseum Kommern (1968/1969)
Zühlke, Dippold, Scheja, "Westerwälder Gebrauchsgeschirr von der Mitte des 19. Jh. bis in die 1960er Jahre" (2008)
Die Form dieser Kaffeekanne findet sich schon in den Firmenkatalogen der Westerwälder Steinzeughersteller von 1880 (s. Zülke, Dippold, Scheja, Teil 2, Warenverzeichnis).
Die Kannen wurden zylindrisch aufgedreht, oben abrupt verjüngt und zur Aufnahme eines Deckels mit einem Innenwulst versehen.
Tülle und Deckel wurden angarniert.
Der nur dem Verwendungszweck dienenden Form und den etwas plump gestalteten Henkel und Tülle steht eine recht gefällige Malerei gegenüber, die den schwerfälligen Gesamteindruck etwas mildert.
Der Deckel ist leider nicht erhalten.
Solche Kannen waren im Kannenbäckerland und darüber hinaus im täglichen Dauergebrauch. In den meisten Fällen werden sie Kaffee aus Malz und ganz selten solchen aus der Kaffeebohne enthalten haben.