Blatt 1: weinroter Volant mit zwei Passformen und mittiger zweieiliger Beschriftung: "Blühend Gewerk ist unsere Stärk; auf blauem Blattfond ganzflächig verteilte Beschriftung: "Fleischer-Innung zu Neu-Weißensee", diesen Zeilen folgt mittig die Darstellung des Opferlamms (mit schwarz-weiß-roter Fahne!)darunter wieder Schrift und eine Jahreszahl: "Gestiftet d. 25. Oct." und 1882; die Passformen sind ornamental floral verziert und jeweils mit einer Quaste besetzt; die Blatt-Grundform ist mit schmaler Tresse eingefasst.
Blatt 2: roter Font ohne Stickerei und einer Darstellung.
Nach dem Kauf des Rittergutes Weißensee im Jahre 1874 durch den Hamburger Großkaufmann Gustav Adolf Schön (1834-1889) wurde dieses von ihm parzelliert und gewinnbringend weiterverkauft, z. B. an Hermann Roelke (1832-1896) und Ernst Wilhelm Johannes Gäbler (1812-1876).
Es entstanden das jetzige Komponistenviertel, das Munizipal- und das Gründerviertel; viele Menschen zogen in den neuen Wohn- und Gewerbevorort vor dem Berliner Königstor. 1880 wurde die Gemeinde Neu-Weißensee gegründet.
Dieses Banner der Fleischer-Innung zu Neu-Weißensee ist zugleich Beleg für das starke Bevölkerungswachstum südlich und südwestlich des alten Dorfes Weißensee am Ende des 19. Jahrhunderts.