Dargestellt ist ein Fahrweg durch einen gelb leuchtenden Buchenwald im Wilhelmsdorfer Forst südwestlich von Brandenburg an der Havel in der Buckau-Niederung gelegen. Die abwechslungsreiche Landschaft mit Buchenwäldern hatte etwa auch den Maler Siegfried Neumann (V00190KaGe) zu einer Darstellung inspiriert. Über eine dunkle Grundierung ist eine pastose Malerei, locker und etwas mechanisch aufgetragen. Das im Licht leuchtende Waldstück gibt eine Oktoberstimmung wieder, sie ist menschenleer.
Paul Hildebrandt (1877 - 1945) stammte, anders als früher zu lesen war, aus Brandenburg an der Havel. Er war später als Stadtbauamtmann angestellt, arbeitete als Lehrer, freischaffender Maler und war zwischenzeitlich Leiter der Wredowschen Zeichenschule. Seine Gemälde schildern die heimischen Schönheiten in der Landschaft und der Architektur.
Die Rückseite der Malerei trägt folgende Bezeichnung "Magistratsweg / Brandenburg/Havel / Wilhelmsdorfer Forst", darunter den Stempel des Zahnarztes Werner Dolata in Berlin-Schöneberg, Vorbesitzer des Gemäldes. Werner Dolata (1927-2015) stammte aus Brandenburg an der Havel, war ein Politiker der CDU und zeitweise auch in seinem eigentlichen Beruf als Zahnarzt tätig. Er könnte den Zeitungsartikel aus dem Preussenspiegel von 1999, der den Flurnamen des Ministerweges bei Reckahn (nicht des Magistratsweges) diskutiert, ausgeschnitten und aufgeklebt haben.
Das Gemälde ist ein Geschenk von Werner Dolata an die Sammlung des Museums aus dem Jahre 2012.
Literatur:
Wall, Horst: U. a. Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier 196 - 197, über den Maler noch mit unrichtigem Geburtsort und -datum).