Measurements
H 54,5 cm, Sockel 13,5 x 15,8 x 8 cm / 8,5 kg
Der Aufbau des römischen Grabpfeilers ergibt sich wie folgt:
Unten sehen wir Stufen mit Darstellung von Delphinen und Eroten, Tritonen und Seetieren und auf der Westseite ein von 2 Männern gezogener Kahn. Darüber der Sockelbereich mit Darstellungen zum Tuchhandel. Es folgt das Hauptgeschoss mit Eckpfeilern, auf welchen Knaben bzw. Genien und auf einer Seite Giganten dargestellt sind. Auf dem Hauptgeschoss sitzt ein schmaler Fries mit Bildern aus dem Tuchhandel. Die darüberliegende Attika zeigt auf drei Seiten Szenen aus dem Tuchhandel und auf der Nordseite einen Eros mit zwei Greifen. In den Giebelfeldern sind Götterfiguren zu sehen. Den Abschluss bildet ein Schuppendach mit Ei bzw. Pinienzapfen und Adler.
Süd- bzw. Vorderseite der Igeler Säule
Hauptfeld: Die beiden Brüder, L. Secundinius Aventinus und L. Secundinius Securus haben zu ihren Lebzeiten sich selbst („sibi vivi ut haberent posuerunt“) und ihren verstorbenen Angehörigen das Grabmal in Igel errichtet. Genannt werden in der Inschrift die Namen der beiden Erbauer, auch Söhne des Securus, die Frau des Aventinus Pacata, ein L. Saccius Modestus und dessen Sohn Modestius Macedo. Am Anfang der Inschrift vermutet man den Namen des Vaters der Erbauer, Secundinius, der das Amt eines „evocatus Augusti“ (militärischer Verwaltungsbeamter) bekleidete. Die Hauptfiguren, Securus (rechts) und Aventinus (links) stellen sich selbst dar und halten eine Testamentsrolle in der Hand. Der Jüngling in der Mitte ist einer der verstorbenen Söhne des Securus. Linkes Medaillon zeigt Pecata, die verstorbene Frau des Aventinus; das Mittlere den Vater der Erbauer (Publius Secundinus) und das rechte den zweiten Sohn des Securus.
Fries: Familienmahl;
Attika: Tuchprobe;
Giebel: Hylas und die Nymphen;
Spitze: Ei oder Pinienzapfen von Mädchenköpfen eingefasst; oben Ganymed, der von einem Adler zum Himmel emporgehoben wird;
Nord- bzw. Rückseite der Igeler Säule
Hauptfeld: Himmelfahrt des Herakles; Herakles auf dem Wagen vom Tierkreis umgeben (Darstellung der Himmelskörper); in den Zwickeln Windgötter;
Fries: Gebirgstransport;
Attika: Eros mit zwei Greifen;
Giebel: Sonnengott „Sol“, hinter dem Kopf mit zackenförmigem Nimbus und aufgelegten Strahlen; Pferde rechts und links;
Ostseite:
Sockel: schlechter Erhaltungszustand; es wird eine Tuchwerkstatt vermutet;
Hauptfeld: Oben Nymphe Styx sitzt am Boden, auf rechtem Knie umgestürzte Urne haltend und hinter ihr ein Baum; Thetis rechte Hand hält den kleinen Achill am rechten Oberschenkel;
Unten: vor einem Baum sitzt ein Mädchen am Boden; vermutet wird hier eine Szene aus dem Achillesmythus; der Sage nach wird Achillis mit verschiedenen Jungfrauen zusammengeführt (Polyxena?);
Fries: Die Szene der Südseite mit dem Familienmahl setzt sich an der Ostseite fort; hier ist die Küche zu sehen; rechts der gemauerte Herd; in der Mitte ein bärtiger Mann mit Reibschüssel; links am Tisch ein Mann mit einem Messer in der Rechten;
Attika: Kontorszene, dargestellt wird die Pachtzahlung; in der Mitte steht der Zahltisch mit dem Geld der Pächter; dahinter sitzend der buchführende Kontorist; er liest in dem Buch die Zahlungen nach;
Giebel: Mondgöttin „Luna“;
Westseite:
Sockel: Lastwagen mit drei Maultieren;
Hauptfeld: Thema sind Perseus und Andromeda;
Oben: Befreiung der Andromeda, die rechts an Felsen gefesselt steht; in der Nähe (oben) die Göttin Athena; der nackte Perseus mit Schwert ausholend blickt auf das schlangenartige Ungeheuer;
Unten: Perseus zeigt Andromeda das Medusenhaupt;
Fries: Abgaben bringende Pächter;
Attika: zwei Männer auf einem zweirädrigen mit zwei Maultieren bespannten Wagen sitzend; sie durchfahren einen Torbogen; im Hintergrund der Igeler (LIIII; 8 km) Meilenstein;
Giebel: Mars überrascht und Rea Silvia beim wasserholen;