Es handelt sich um eine historisierende Ansicht von Süden auf die Stadt Brandenburg an der Havel. Der Wasserlauf im Vordergrund ist so wohl fiktiv, er findet sich auf ähnlichen Ansichten nicht. Die Stadt ist unter hohem Himmel dargestellt, bestimmend in der Bildmitte ist der Harlunger Berg mit der berühmten und kurz darauf abgebrochenen Marienkirche. Die Darstellung ist nahezu menschenleer, von rechts führt ein Weg auf die Stadt.
Das Gemälde ist das älteste der Brandenburg-Motive des Landschafts- und Architekturmalers Paul Hildebrandt (1877-1945) und 1904 datiert. Es wundert nicht, dass am Anfang seiner künstlerischen Tätigkeit eine solch retrospektive Auseinandersetzung mit der frühen Ansicht Johannes Ruyschers, im Brandenburger Stadtmuseum vorhanden und sicher damals zugänglich, stand. Als Stadtbau-Beamter lag ihm Zeit seines Lebens nicht nur die Erichtung neuer Bauten, sondern auch die Erhaltung historisch gewachsener Bauensemble am Herzen. Eine vertiefende Beschäftigung mit seiner beruflichen Tätigkeit wäre wichtig.
Das Gemälde ist signiert und datiert li. u. "P. Hildebrandt 04", re. u. "Brandenburg MDCC", rechts daneben hat ein zweiter Künstler vermerkt "Restauriert u. / überarbeitet / S. Neumann. / 1948.". Es handelt sich dabei um den Maler Siegfried Neumann (1886-nach 1957), in Brandenburg auf der Dominsel ansässig. Das große Format, die stark gelbliche Verfärbung durch Tabakrauch und auch diese Notiz deuten auf die einstige Wichtigkeit dieses Gemäldes, das für den Rathaussaal oder einen anderen öffentlichen Raum gemalt worden sein könnte. (ib)
Es handelt sich um Altbestand des Museums.