Porträt Georg Büchners in Dreiviertelansicht nach links. Die skizzenhaft mit der Feder über Bleistift gezeichnete und leicht lavierte kleinformatige Studie stammt von Alexis Muston, einem waldensischen Pfarrer, Schriftsteller und Zeichner, der wie Büchner seit 1831 in Straßburg studierte und mit diesem vielseitige Interessen teilte. 1833 durchwanderten die beiden Männer nach einem Treffen in Darmstadt gemeinsam den Odenwald. 1834 fand ein letztes Treffen in Straßburg statt, bei dem Muston aus Paris über das dortige literarische Leben berichtete. Die Erwähnung des französischen Schriftstellers Balzac in der Bezeichnung des Blattes macht eine Entstehung des Porträts im Rahmen dieses letzten Treffens denkbar. Möglich wäre auch, dass die Studie im Herbst 1833 im Moment eines Abschiednehmens entstand, über den Muston in seinem "Journal d'étudiant" schreibt: "die Liebe, die Dichtung und das Studium waren der Stoff dieses letzten Gesprächs. [...] Jeder von uns hatte seine Zukunftspläne und seine künstlerischen Neigungen. Ich bezweifle, daß man einen schöneren Kopf als den seinen finden könnte; Goethe hatte keine so schöne Stirn. Sein feiner Mund, sardonisch, zärtlich und leidenschaftlich, war geschaffen für die Kunst der Rede wie für den Witz und die Küsse. - Armer lieber Georg! so jung zu sterben, und ohne geliebt worden zu sein, wie er es verdient hätte!" (vgl. Maisak 2016, S. 146-153)