Von einer hochgelegenen Stelle des sogenannten "Goethewegs" gleitet der Blick über die Bergketten des Harzgebirges zum Brocken. Während im Vordergrund die gelblichen Grasstoppel und die dunklen, knorrigen Harztannen in kräftigen, pastosen Pinselstrichen fast plastisch wirken, liegt das Gebirge in sanft lasierten Rosa-Violetttönen in dunstiger Ferne unter einem Himmel in den gleichen Farben.
Maria Schmidt-Franken erfasst die besondere Stimmung der Harzer Landschaft, indem sie das eigenwillige Licht- und Farbenspiel zwar naturgemäß darstellt, ihm aber auch eine eigene Struktur gibt, die - wenn auch aus dem Impressionismus entwickelt - durchaus expressionistisch anmutet.
Der Harzer "Goetheweg" führt ab Torfhaus von Westen her zum Brocken. Er verdankt seinen Namen der Begebenheit, dass Johann Wolfgang von Goethe am 10. Dezember 1777 mutmaßlich auf diesem Wege unter der Leitung des Torfhaus-Försters Johann Christoph Degen den Brocken bestieg.
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