Bürgermeister Georg Johann Reuter (1776-1845), Vater des niederdeutschen Schriftstellers Fritz Reuter (1810-1876). Bruststück nach rechts gewandt, den Kopf im Viertelprofil, Blick etwas gesenkt. Öl auf Leinwand von Günter Horn (Berlin), 1973. 53,0 x 45,0 cm, im vergoldeten Holzrahmen. Angefertigt nach der Kreide-Tuschzeichnung von Fritz Reuter aus dem Jahr 1846.
Georg Johann Jakob Friedrich Reuter war ein Urenkel des Schriftstellers Christian Reuter. Nach dem Besuch des Parchimer Gymnasiums von 1790 bis 1795 und dortigem Abitur studierte Reuter in Rostock und Göttingen bis 1803 Jura, Staats- und Wirtschaftswissenschaften. 1805 wurde er an das herzogliche Amt in Stavenhagen berufen. Am 9. Februar 1808 wurde zum Bürgermeister und Stadtrichter in Stavenhagen ernannt. Am 23. Februar 1810 heiratete Reuter Johanna Louisa Sophia Ölpke (1787–1826). Der Sohn Fritz wurde 1810 geboren.
Georg Johann Reuter vergrößerte als Bürgermeister geschickt den städtischen Grundbesitz und verbesserte die wirtschaftliche Lage der Stadt. Er veröffentlichte mehrere Aufsätze über Fragen der modernen Landwirtschaft in kleinen mecklenburgischen Städten und über Probleme und Methoden gewerblicher Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, u.a. über den Einsatz von Krapp zur Farbgewinnung. 1825 gründete er eine Krappmühle, zehn Jahre später die erste Lagerbierbrauerei Mecklenburgs in Stavenhagen.
In seiner Erzählung "Meine Vaterstadt Stavenhagen" schrieb Fritz Reuter 1861 über seinen Vater: "Er war fast 40 Jahre hindurch Triebfeder und Unruh in der Uhr des städtischen Lebens, und, was mehr sagen will, er war auch ihr Pendel und Regulator."
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