Solche Ledereimer wurden als Feuerlöscheimer hergestellt und genutzt. Ledereimer waren leichter und handlicher als solche aus Holz. Der Riemer, ein heute ausgestorbenes Handwerk, stellte neben Gurten und Geschirr für Zugtiere auch die schwer brennbaren Feuerlöscheimer her. Dieses Exemplar könnte noch aus dem 18. Jahrhundert stammen. Bald nach 1900 kamen Feuerlöscher auf dem Markt, die solche Feuerlöscheimer überflüssig machten.
Zur Herstellung der Eimer hat man pflanzlich gegerbtes Leder verwendet, dass mit Pech, Wachs und Öl abgedichtet wurde. Feuerlöschordnungen regelten in den jeweiligen Orten die Finanzierung der Feuerlöscheimer und den Ort für die Lagerung, sowie die Handhabung im Falle eines Brandes.
In Mittenwalde war eine bestimmte Anzahl von Eimern im Spritzenhaus gelagert und jeder Hauswirt musste mit einem ledernen Eimer ausgestattet sein. Für die Brandbekämpfung waren zwölf öffentliche Brunnen vorhanden, für die jeweils ein Brunnenmeister zuständig war.
Der konisch geformte Ledereimer in dunkelbrauner Farbe ist leicht deformiert, aber ansonsten in einem guten Zustand. Lediglich der Ledergriff ist nicht mehr vorhanden. Die Seitenwände sind mit vier senkrechten Lederstreifen versehen, diese sind im Innern mit Holz verstärkt und geben den entsprechenden Halt. Oberkante und Unterkante haben ebenfalls mit durch Holz verstärkte umlaufende Lederstreifen. Auf der Unterseite geben zwei sich überkreuzende Lederstreifen dem Boden Festigkeit.
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