Spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts spielte der Walfang auch an der Unterweser eine recht bedeutende Rolle. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten zierten Portale aus Walkiefern manche Hauseinfahrt von Brake bis nach Lernwerder und Vegesack. Dieses Kiefergelenk eines Finnwals wurde zusammen mit vier Walkieferknochen im Jahr 2008 aus dem Park der „Villa Bornemann" in Hude geborgen. Dorthin gelangten sie vor mehr als einhundert Jahren sehr wahrscheinlich über den Braker Hafen.
Insgesamt sind die Knochen in einem schlechten Zustand, da sie jahrelang auf einem Waldboden lagerten, wo sie dem norddeutschen Wettergeschehen, aber auch dem Bewuchs durch Algen und Moose ungeschützt ausgesetzt waren. Als Folge davon ist das Knochenmaterial deutlich sichtbar stark zersetzt und verwittert. Ein dauerhafter Erhalt ist sehr in Frage gestellt.
Der Kieferknochen, der zu diesem Gelenk gehört, ist in unserer Dauerausstellung im Telegraphengebäude zu besichtigen. Dort erfahren Sie anhand von spannenden Exponaten und mit Hilfe von Hörstationen mehr über die einst große wirtschaftliche Bedeutung des Walfangs für diese Region.
Kiefergelenk
Um 1900
Inv. Nr. 2011/0097-4
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