Dieser Brief wurde am 7. Juli 1849 verfasst und ist mit ziemlicher Sicherheit an Rudolph Christmann gerichtet. Der Verfasser, dessen Name nur schwer zu entziffern ist - Closny oder Closig? - stammt seiner Aussage nach aus Zweibrücken und gehörte anscheinend zum lokalen Adel.
Thema des Briefes sind die Wahlen zur bayerischen Ständeversammlung, fast unmittelbar nach den Ereignissen der 1849er Revolution und der Auflösung des "Rumpfparlaments" in Stuttgart am 18. Juni 1849.
Im Gegensatz zu seinem Adressaten, dessen Wahl er als sicher einstuft, sieht er für sich nur wenig Chancen, da weder Klerus noch die Bauernschaft hinter ihm stünden. Außerdem konstatiert er explizit, dass er immer noch zu seinen Überzeugungen - wie schon 1819 - stünde und "bestimmt" kein Republikaner sei. Trotzdem erklärt er seine Bereitschaft zur Kandidatur, "wenn daher die Pfälzer ... einen Werth darauf legen."
Leider ist unklar, auf welche Ereignisse im Jahr 1819 er sich bezieht. In diesem Jahr führte die so genannte "Breslauer Turnfehde" zu einem weitgehenden Turnverbot in vielen der deutschen Einzelstaaten, was als Konsequenz der Vorkommnisse rund um das Wartburgfest 1817 interpretiert werden kann. Auch die Ermordung des Schriftstellers Kotzebue, die letztendlich die massiven Restriktionen durch die "Karlsbader Beschlüsse" bedingte, fällt in dieses Jahr.
Dat,: 7. Juli 1849
hu