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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Pflugmodellsammlung Ludwig Rau 1881 (im Aufbau) [HMS_RAU_011 / A336]
Kärntner Rißpflug / Modell (Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Kärntner Rißpflug / Hohenheimer Modell

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Description

Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Kärntner Rißpflug
„Es handelt sich hier nicht um einen Pflug im eigentlichen Sinne, sondern um ein Gerät, das in Kärnten noch am Ende des 19. Jh. vielfach verwendet wurde und dem eigentlichen Pflug als Vorschneider oder Vorlockerer diente [vgl. BRAUNGART 1912, S. 135; LESER 1931, S. 302 f.]. Das eiserne Sech ist bei unserem Modell fälschlich aus Holz hergestellt. In Kärnten wurde im Allgemeinen ein vierseitiger Haken verwendet, der meist mit zwei schmalen Streichbrettern, doch ohne Sech, ausgerüstet war.“

Braungart (1912):
„Fig. 107. Ein Reißmesser (auch Arl genannt) von Villach und Klagenfurt in Kärnten, dort allenthalben vorkommend. Es ist ein großes starkes Messer (Sech), welches in einem Pfluggrindel mit Sterze und Rädervorgestell angeordnet ist, augenscheinlich bestimmt, um furchen vorzuschneiden. Der Furgun im Engadin schneidet nicht, sondern reiß Furchenrinnen in den Boden. Dieses Reißmesser stammt wahrscheinlich aus der Zeit der bajuwarischen Einwanderung (8. Jahrhundert) […].“

Leser (1931):
„Im Südosten der hier zusammengefaßten Gebiete, in den Sanntaler Alpen, im oberen Gurktal, im Görtschitztal, im Katschtal und im obersten Abschnitt des Liesertales kommen sohlenlose Geräte vor (Abb. 150, 151), die den dortigen vierseitigen Pflügen als Vorschneider dienen.
[...] Oberes Gurktal, Katschtal, Oberes Liesertal: [...] RHAMMS Abb. 5 auf Taf. 2 (= BRAUNGART, Alpenland, Abb. 26, = Urheimat, Abb. 107, S. 135; hier als Abb. 150) trägt nur die allgemeine Bezeichnung „aus dem deutschen Gebirge von Unterkärnten“. Das dargestellte Gerät gleicht dem des vorigen Absatzes bis auf das Fehlen des eingesteckten Handgriffes vollkommen.“

Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
A. Ohne Sohle
d) mit Streichbrettansätzen

Anmerkungen und Literaturhinweis von Helmut Gundert (1952):
„Riss = Pflug“
„Eine der urtümlichsten Pflugformen die sich bis 1910 erhalten hat um Furchen vorzuschneiden. Stammt aus der bajuwarischen Einwanderung, 8. Jahrh. n. Chr.“

In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Oesterreich, Kärnten. „Riss“
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe I. Hakenförmig gekrümmter Baum (Hakenbaum)
C) Hakenbaum, Sterze, auch Baum mit Sterze. Besondere Spitze

Anmerkungen von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„One of variability-formed plow bodies used until 1910 for making furrows. This came into use around 800 B.C.E.“

Material/Technique

Holz

Literature

  • Braungart, Richard (1912): Die Urheimat der Landwirtschaft aller indogermanischen Völker an der Geschichte der Kulturpflanzen und Ackerbaugeräte in Mittel- und Nordeuropa nachgewiesen. Heidelberg, S. 135, Fig. 107
  • Gundert, Helmut (1952): unbekannt. Diplom-Hausarbeit im Fach "Landtechnik", Nr 41. Stuttgart-Hohenheim, S. 3
  • Klein, Ernst unter Mitwirkung von Krepela, Wilhelm (1967): Die historischen Pflüge der Hohenheimer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen. Ein kritischer Katalog von Ernst Klein unter Mitwirkung von Wilhelm Krepela in Zusammenarbeit mit der Landesbildstelle Württemberg. Stuttgart, S. 35 und S. 37, Abb. 63
  • Leser, Paul (1931): Entstehung und Verbreitung des Pfluges. Münster, S. 302 f.
  • Rau, Ludwig (1881): Verzeichnis der Pflugmodellsammlung. Plieningen, S. 3
  • Rehkugler, Gerald Edwin (2011): The Plow Model Collection of the Agricultural University of Hohenheim. The Internet-First University Press, Cornell University, Ithaca, New York, S. 5
Map
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1801
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