Diese vor den Tapeten montierten Geweihe geben dem über neun Meter hohen Monströsensaal im Schloss Moritzburg bei Dresden seinen Namen. "Monströs" heißt das fehlgebildete, abnorme Geweih, infolge von Verletzungen oder Erkrankungen. Sie waren begehrte Jagdtrophäen. Das Jagd- und Lustschloss Moritzburg erhielt unter der Herrschaft Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, genannt August der Starke, einen prunkvollen Um- und Ausbau. Die symmetrisch an den Steinsaal gegliederten Säle im ersten Obergeschoss führten zu den Quartieren der königlichen Familie. Die Säle wurden mit bemalten, wie Gobelins wirkenden Ledertapeten ausgestattet. Den Monströsensaal zieren Darstellungen aus der antiken Mythologie, vor denen die vergoldeten Geweihköpfe montiert sind.
Beschreibung: monströs, Kartusche und Geweihkopf separat vollplastisch geschnitzt, Ohren angesetzt, Fuge im unteren Halsbereich am Ansatz der Kartusche, Kartusche li. 100 mm angestückt; Fellimitation, Matt- und Ölvergoldung, Geweihe kräftig ausbildet, Geweihenden mit zahlreichen spitzen Enden, kreis-/sternförmig ausgebildet; aus Ausstellungskatalog "Vom Jagen", Moritzburg 1992 (S. 101): "66-Ender, erlegt am 18. September im Amte Biegen von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (1688-1713)
Nach modernem Bewertungsmodus diese Trophäe als ungerader30-Ender mit 27 Enden.
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