Winand Mausbach | Änne Clemens Sehnrath | circa 1930
Das zweite Bild zeigt Clemens Etzbach ("Änne Clemens") im Haus Wilkens um 1960.
Änne Clemens wohnte in einem kleinen Häuschen an der Einfahrt zur Dammstraße, zuerst mit seiner Schwester und später allein. Ein riesiger Efeubusch, der bis über das Dach reichte, hielt die Einzimmerbehausung zusammen. Durch die Dachpfannen lugten die Sonnenstrahlen, und der Regen tropfte auf den Lehmboden. Eine einfache Bettstatt, ein Tisch mit Stuhl und ein alter, stets kalter Herd waren die ganze Einrichtung. Sein Essen erhielt Clemens täglich bei einer in der Nähe wohnenden Sindorfer Familie. Sein Rentnerdasein verbrachte er häufig in einer der Gaststätten Sindorfs. Jeder kannte und mochte ihn, und er brauchte nicht lange auf ein paar Körnchen oder ein Bier zu warten. Nur konnte er nicht mehr viel vertragen. Wenn er dann etwas zu viel getrunken hatte, brachten ihn seine Spender mit einer „Landtaxe" - sprich: Schubkarre - mit großem Hallo nach Hause. Man fuhr ihn ins Häuschen hinein und kippte ihn auf's Bett, wo er seelenruhig weiterschlief. [Quelle: Im Meer der Zeit, Konrad Honings]
Änne Clemens bekam einmal im Jahr von Maria Gräfen (Wirtin der Gaststätte "Zum alten Brauhaus" und Besitzerin des daneben befindlichen Geschäftes) neue Bettwäsche, da die alte von den Mäusen aufgefressen war. Er erhielt auch regelmäßig in der Gaststätte "Zum alten Brauhaus" eine Mahlzeit und auch das eine oder andere Bier.
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