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Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Gaterslebener Kultur (4.500-4.000 v. Chr.)

Gaterslebener Kultur (4.500-4.000 v. Chr.)

About the collection

Die Bezeichnung Gaterslebener »Kultur« umschreibt einen stilistischen Formenkreis, der hauptsächlich anhand der Tongefäßformen definiert ist. Namengebend war das Gräberfeld bei Gatersleben im Salzlandkreis. Die maßgeblichen Impulse zur Ausbildung dieser Stilgruppe kamen aus dem böhmisch-mährischen Gebiet, was vor allem die Unverziertheit und die Formgebung der Keramikgefäße zeigen. Dieser Wissenstransfer war anfänglich vielleicht mit einem Bevölkerungszuzug verbunden. Ein völliger Bevölkerungsbruch ist aber nicht erkennbar. In diesem Umfeld sind die ersten Kupferfunde in Mitteleuropa fassbar.<br>
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Bestattungssitte<br>
Vielerorts war das Einäschern der Toten üblich. Der Leichenbrand wurde ohne signifikante Vorkehrungen in einer Grube aufgehäuft und von Gefäßbeigaben flankiert. Häufig wurden die Toten aber unversehrt in einem Flachgrab beerdigt. Frauen und Männer wurden offenbar unterschiedslos in leichter Hockhaltung und zumeist auf der rechten Körperseite nord-süd-ausgerichtet niedergelegt, mit dem Kopf im Süden und damit Blick nach Osten. Sehr selten wich man davon ab und bettete den Leichnam linksseitig.<br>
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Hausbau und Siedlungswesen<br>
Bislang geben nur vereinzelte Grubenansammlungen Hinweise auf Siedlungen. Hausgrundrisse oder Siedlungsareale wurden noch nicht entdeckt.<br>
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© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte; Grafik: Karol Schauer

This collection is part of

Frühe Jungsteinzeit/Frühneolithikum (5.450-3.950 v. Chr.) [47]

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