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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Museum Schloss Neuenburg Sammlung Lothar Krzeminski

Sammlung Lothar Krzeminski

About the collection

Dank der großzügigen Schenkung des Pfarrers i. R. Lothar Krzeminski (1950–2023) aus Wolsdorf gelangte 2022 ein kostbares Porzellankonvolut in den musealen Bestand des Museums Schloss Neuenburg. Sein Interesse lag vor allem auf den verspielten figürlichen Porzellanen der Höchster Porzellanmanufaktur, das zumeist den Modellen Johann Peter Melchiors (1747–1825) entstammt. Diese werden ergänzt durch feine Tafelporzellane – Teller, Platten und Schalen – aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Manufakturen Meißen, Fürstenberg und Nymphenburg.

Die Höchster Porzellanmanufaktur in Frankfurt ist neben der Meißner die älteste Porzellanmanufaktur in Deutschland. 1746 gegründet, wurde hier schon ab 1750 „ächtes Porcellaines“ aller Formen gebrannt. Die Manufaktur ereilte nach großem Erfolg jedoch ein bitteres Schicksal. Nachdem sie 1784 zunächst in den Besitz der Mainzer Hofkammer kam, endete das Geschäft 1796 in der Insolvenz. Es kam 1798 zur Versteigerung aller Hinterlassenschaften, einschließlich der Modelle und Formen. In Folge konnten Fremdfirmen die Höchster Modelle bis in das 20. Jahrhundert hinein unter Verwendung der Bodenmarke, des Mainzer Rades, produzieren. Damit ist sie eine der am meisten unautorisiert verwendeten Marken des 19. Jahrhunderts.
Einer der bedeutenden und bekanntesten Modellmeister in Höchst war der 1747 in Lintorf geborene Johann Peter Melchior. 1770 wurde er von seinem Förderer, dem Mainzer Kurfürsten, zum Hofbildhauer ernannt. Für die Zeit zwischen 1768 und 1779 in der Höchster Manufaktur werden ihm ca. 180 Modelle zugeschrieben, bei denen es sich vorwiegend um Figuren handelte. Ihren Reiz zeichnen eine natürliche Ausstrahlung sowie eine harmonische Komposition.
1779 wechselte Melchior als Modellmeister nach Frankenthal und 1797 schließlich an die Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Er starb 1825 in Nymphenburg.

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