"Holofernes" ist nach dem Alten Testament ein assyrischer Feldherr, der von Judith ermordet wird. Er erscheint im Buch Judit als General des babylonischen Königs Nebukadnezar II., der mit seinem Heer ausgezogen ist, die Staaten zwischen Mittel- und Rotem Meer zu unterwerfen als Rache dafür, dass keines der Völker zwischen dem Mittelmeer und dem persischen Hochland Nebukadnezar im Krieg gegen den medischen König Arphaxad unterstützt hat. Im Buch wird erzählt, dass Holofernes nach Rauben, Morden und Brandschatzen im ganzen Vorderen Orient die an einem Pass des judäischen Berglandes gelegene Stadt Betulia angreift und belagert. Da es an Wasser fehlt, sind die Einwohner kurz davor, sich zu ergeben. Einige der Einwohner fordern eine Frist von fünf Tagen abzuwarten, in der Gott sie noch retten kann. Judit (auch: Judith), eine fromme jüdische Witwe von erheblichem Reiz – und ebenso erheblichem Reichtum – entschließt sich, ihre Stadt zu retten. Sie geht mit ihrer Magd und Weinkrügen in das Lager von Holofernes Truppen, wo es ihr wegen ihrer Schönheit ohne weiteres gelingt, das Zelt von Holofernes zu erreichen. Betört von ihrer Schönheit und Weisheit lädt Holofernes sie zu einem Gelage ein, im Verlaufe dessen sich die Diener diskret aus dem Zelt zurückziehen, um bei der erwarteten Liebesnacht nicht zu stören. Sie macht ihn jedoch mit dem schweren Wein betrunken, und gemeinsam mit ihrer Magd enthauptet sie ihn. Judit kehrt mit dem abgeschlagenen Kopf nach Betulia zurück. Als die Soldaten morgens den gemeuchelten Feldherrn entdecken, ergreifen sie in Panik die Flucht, und die Juden können die verbliebenen Angreifer besiegen. Da das Buch Judit im Allgemeinen als fiktionale Erzählung betrachtet wird, ist Holofernes vermutlich keine historische Gestalt. :’’„Sehet, dies ist das Haupt des Holofernes, des Feldmarschalls der Assyrer, und sehet, das ist die Decke, darunter er lag, als er trunken war. Da hat ihn Jahwe, unser Gott, durch Weibeshand umgebracht.“’’ (Buch Judit 13, 15.). Die Geschichte handelt mithin von Übermacht und Bedrohung auf der einen und von Ohnmacht und Wehrlosigkeit auf der anderen Seite. Männliche Kraft wird durch die Begierde geschwächt. Judit kann so ihre weiblichen Reize einsetzen, um ihr Ziel zu erreichen – die Abwendung großer Not von ihrem Volk. In künstlerischen Darstellungen wird daher auch häufig auf die Gefahr der Sinnlichkeit des Weiblichen angespielt. - (Wikipedia 27.07.2017)
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