Kurprinz Karl Emil von Brandenburg ist als Dreiviertelfigur im Bildtypus des Feldherrenporträts wiedergegeben. Sein rechter Arm ruht locker auf einem Säulenkapitell, das als Postament fungiert, während er in der rechten Hand ein Zepter hält. Die linke Hand weist nach unten. Der Dargestellte wird von einer Felswand hinterfangen, die in der rechten Bildhälfte den Blick auf eine idyllische Landschaft freigibt. Er ist in ein fliederfarbenes Untergewand und ein orangefarbenes, antikisierendes Phantasiekostüm mit militärischen Anleihen gekleidet, während ein messingfarbener Umhang um die Schultern geknotet ist. ....Die Geburt des Kurprinzen Karl Emil im Jahr 1655 war nach dem Tode seines älteren Bruders Wilhelm Heinrich im Jahr 1649 und nach verschiedenen Fehlgeburten der Kurfürstin Louise Henriette von Brandenburg ein Ereignis von größter Bedeutung für den Fortbestand der Dynastie. Charakterlich und äußerlich ganz das Ebenbild des Vaters, stellte Karl Emil in den Augen des Kurfürsten einen idealen Nachfolger dar. Seit seiner Kindheit hatte er ein lebhaftes und leicht aufbrausendes Wesen. So war er auch an militärischen Dingen und der Jagd weitaus mehr interessiert als am Unterricht. Während des Niederländisch-Französischen Krieges erkrankte der Kurprinz während eines Besuchs der Truppen im Elsaß schwer und verstarb 1674 im Alter von nur neunzehn Jahren. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Friedrich trat an die Stelle des Kurprinzen und wurde 1688 Kurfürst von Brandenburg. ....Bildtypus, Komposition und Kleidung des Porträts finden sich in vergleichbarer Form häufig im Oeuvre des angesehenen Haager Porträtisten Jan Mijtens, dem das Bild zugeschrieben wird. So lassen sich Ähnlichkeiten zu dem Bildnis von Hendrik Casimir II. von Nassau-Dietz, einem Vetter des Dargestellten, erkennen, das ebenfalls in die Zeit um 1666-1667 zu datieren ist (Stichting Historische Verzamelingen van het Huis Oranje-Nassau). Auch das Bildnis des Admirals Cornelis Tromp aus