Im Jahre 2005 wurde im Zuge des Kiesabbaus eine Fläche bei Karsdorf archäologisch untersucht. Die Bestattung befand sich inmitten eines bei dieser Untersuchung entdeckten Gräberfeldes...Es handelt sich um die Doppelbestattung einer erwachsenen Frau, deren Kopf nach Osten mit Blickrichtung Süden orientiert war, sowie eines Jungen, dessen Kopf gen Westen mit Sicht nach Süden gerichtet lag. Die Grabausstattung bestand aus drei Keramikgefäßen, zwei Flintklingen, hunderte Pailletten aus Muschelschalen sowie einer Vielzahl an Eck- und Schneidezähnen von Hunden...Der besonders üppige Paillettenschmuck stellt eine herausragende Besonderheit dar. Die Muschelscheiben schmückten wohl eine reich benähte Leder- oder Stoffdecke für die Totenumhüllung. Auch die Reichhaltigkeit des Hundezahnschmucks ist außergewöhnlich; die teilweise noch gereiht liegenden Hundezähne gehörten vielleicht zu einer Kette oder dem Ziersaum einer Tasche. Sowohl die Pailletten als auch der Hundezahnschmuck können zusammen als Zeichen einer höheren gesellschaftlichen Position der Bestatteten gedeutet werden.