Tierdarstellungen wie dieser auf Putz gemalte Reiher stellen in der römischen Kunst des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. ein beliebtes Wandsockelmotiv dar. Das Bild gehört zu einer aus vielen Bruchstücken zusammengesetzten und ergänzten Wandmalerei, die einst einen Flur in einem großen römischen Haus schmückte. Die Felder der Sockelzone dieser Malerei füllen abwechselnd Blattstauden und anmutige Reiher. Die Hauptzone bestimmen hochrechteckige rote, gerahmte Felder. Zarte gelbe Ornamentbänder bilden die innere Umfassung. Ständer mit Schirmchen (Schirmkandelaber) trennen die Felder voneinander und auf ihren Ecken sitzen springende, geflügelte, ziegenähnliche Fantasietiere. Ornamentbänder schließen zur Decke hin ab. Die Farbwahl von Rot und Schwarz entsprach dem Zeitgeschmack des 1. Jahrhunderts n. Chr...Die Maler arbeiteten nach bestimmten Vorlagen in Musterbüchern, somit erklärt sich die Wiederholung: Die Blattstauden und Reiher finden wir auch in anderen Trierer Häusern dieser Zeit.