Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts malt Augustin Gustav Lasinsky (1811-1870), von der linken Moselseite aus, eine Ansicht von Trier. Flussaufwärts schweift der Blick über das Dorf Pallien mit seinem barocken Kirchlein auf die in der Abendsonne leuchtende Stadt. Domgruppe, Basilika und Marktkirche St. Gangolf ragen aus dem Siedlungsgefüge heraus...Proportionale Übersteigerung des sakralen Ortszentrums, stimmungsvolle Lichtregie und malerische Motivwahl machen die romantische, religiös-konservative Grundhaltung des Malers und seine besondere Beziehung zu Schöpfungen des christlichen Mittelalters deutlich. Mit der intakten Darstellung zweier eigentlich ruinöser Türme der Stadtmauer am Moselufer nahe der Römerbrücke, liefert er vor dem Hintergrund eines öffentlichen Meinungsstreites über die Erhaltung der Denkmäler ein Bekenntnis zum architektonischen Erbe der Stadt, welche wenig später trotz alledem abgerissen wurden.