Detailansicht.-----.Dieser Schuh gelangte 2018 aus dem Schuhmacher-Museum Ladbergen (Münsterland) in die Weißenfelser Sammlung. Das Museum war 1996 durch den Schuhmachermeister Fritz Lubahn gegründet worden und musste von ihm 2017 aus Altersgründen aufgegeben werden. ..Zum Grundstock jenes Museums zählten u. a. zahlreiche Werkzeuge und Halbfabrikate aus der ehemaligen Meisterwerkstatt von Fritz Lubahn bzw. von dessen Vater, die u. a. die verschiedenen Arbeitsschritte der Schuhherstellung verdeutlichten, sowie fertige Schuhmodelle, die teils auch aus dem Handel stammen. ..Dazu gehörte auch dieser Herrenschuh - ein klassischer Semibrogue-Derby, bei dem offenbar vor allem die Sohlen- und Absatzgestaltung thematisiert wurden. Es scheint so, als ob ein möglicherweise aus dem Handel stammender, getragener Schuh völlig neu besohlt wurde, um im Ladbergener Museum als Anschauungsmodell zu dienen. Diese Arbeit wurde vermutlich von Fritz Lubahn selbst ausgeführt.....Das Obermaterial ist schwarzes Rindsleder. Der Schuh mit geklebtem Kerbrahmen ist in Semibroguemanier und im Derbyschnitt gefertigt...Der Verschluss erfolgt über fünf gestanzte Schnürlöcher und schwarze Baumwollrundsenkel...Das Futter besteht mit Ausnahme des Innenfersenteils (Rauleder) vorn aus feinem, hellem Glattleder, daraus ist auch das Innenfersenteil gefertigt. Die originale Decksohle wurde ersetzt. Die jetzige weist eine gleichmäßige Perforierung auf und ist mit einem leichten Fußbett versehen...Besonders eindrucksvoll sind die edel ausgeführte Laufsohle und die Ziernagelung am Absatz. Die Laufsohle ist durch schmalle Rillen in drei jeweils asymmetrische Flächen gegliedert, von welchen die mittlere rotbraun und die beiden anderen grün eingefärbt wurden. ..Der gebaute Absatz besitzt einen dunkel-rotbraunen ledernen Oberfleck. Den hinteren Abschluss bilden drei Reihen Messingnägel, die der Rundung des Absatzes folgen. Diese Nagelung ist an den Seiten jeweils an zwei Stellen so erweitert,