Kleine Rundflasche aus hellgrünem Glas mit Luftblaseneinschlüssen auf kurzem, angeschmolzenem Standring, Abriss am Boden, langer schlanker Hals. Die Mündung mit umgelegtem Glasfaden ist am Hals abgebrochen und in zwei Scherben erhalten, Korrosionsspuren und Ablagerungen auf der gesamten Oberfläche...Dieser Formtyp wird auch als "Nönnchen" bezeichnet (Franze, Blätterlein, 2007, S. 32f.). Die angedrückte Fußscheibe diente der Standfestigkeit. Das Fläschchen wurde im April 1976 bei Ausgrabungen in der Abfallgrube des ehemaligen Johanniterhauses gefunden. Es könnte sich um ein regionales Erzeugnis aus dem 18. Jahrhundert handeln, denn die Einfuhr "fremdländischen" Glases war per Edikt verboden. In Brandenburg stellten damals die Glashütten Chorin, Zechlin, Globsow, Marienwalde und Bernsee nachweislich Arzneiflaschen in größerem Umfang her (Friese, Brandenburgische Glashütten, 1992, S. 20, 42, 46, 63, 67). [Verena Wasmuth]