Der Betrachter blickt von Süden auf den Portikus der Octavia, dessen erhaltene antike Eingangshalle den Eingang zur Kirche S. Angelo in Pescheria bildet. Piranesi monumentalisiert diesen Bau, indem er die Figurengruppe unter dem Eingangsbogen stark verkleinert darstellt. Zu Piranesis Zeiten war die linke Seite des Portikus noch nicht freigelegt. Der später eingebaute Rundbogen wirkt im Gegensatz zu dem links angebauten, sehr schlichten Gebäude umso gewaltiger. ....Die Schattenpartien sind durch ihre rein vertikale Schraffierung äußerst durchsichtig. Verschwommener sind sie auf der östlichen Wand des Portikus ausgebildet. Piranesis meisterhafte Abbildung verschiedener Materialien zeigt sich vor allem in der südlichen Stirnwand des Portikus, wo Putzreste, Pflanzen, Ziegelmauerwerk, in Stein gehauene Kapitelle, Reliefs und Inschriften und sogar ein hölzerner Balken abwechslungsreiche Kontraste bilden.Die Beschriftung des Bildes änderte Piranesi von "Veduta del Tempio di Bellona" zu "Veduta dell' Atrio del Portico di Ottavia". ....Imke Ritzmann