Detailansicht.-----.Die historischen Wurzeln des pfingstlichen Festbrauches, des Eisfelder Kuhschwanzfestes, sind in den Verteidigungseinrichtungen der mittelalterlichen Stadt zu suchen, die jeden Bürger zwischen dem 18. und 60. Lebensjahr verpflichtete, zum Schutz des Gemeinwesens beizutragen, an den wöchentlichen Waffenübungen teilzunehmen und für die Ausrüstung der Mannschaften einen Beitrag zu leisten...Nach dem Harnischbuch aus dem Jahre 1555 umfasste die wehrfähige Mannschaft in der Stadt 338 und in den Dörfern des Amtes Eisfeld 301 Personen, die in Rotten gegliedert und von Rottenführern und den Viertelmeistern angeführt im Gebrauch der Waffen geübt wurden. Die jährlichen Musterungen klangen in einem Wettschießen, dem Scheibenschießen, aus und entwickelten sich ganz selbstverständlich zu geselligen Zusammenkünften und Volksbelustigungen, die stets gewisse Grundregeln und organisatorische Formen befolgten...Als Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg angesichts der Kriegsgefahr zu Beginn des 17. Jahrhunderts dazu überging, die Verteidigungseinrichtungen seines kleinen Landes neu zu ordnen, berief er für den 17. Juni 1608, dem dritten Pfingstfeiertag, eine Musterung der so genannten Ausschüsse nach Eisfeld ein. Auf dem Seerasen - dem heutigen Bahnhofsgelände - exerzierten die beiden Fähnlein mit fast 700 Mann vor dem Landeshauptmann und zogen gegen Abend mit vier Rüstwagen, geführt von den Trommlern und Pfeifern, in die Stadt ein, wo die Übung mit Scheibenschießen und fröhlichem Treiben ausklang. Den Schrecknissen des Dreißigjährigen Krieges freilich war diese Form des bürgerlichen Selbstschutzes nicht gewachsen, besonders seit das Fürstentum Coburg 1631 seine Neutralität aufgeben musste und die Städte und Dörfer der Zerstörungswut durchziehender Truppen, bedingungslos ausgeliefert waren...Eisfeld, zweimal total zerstört und auf ein Fünftel seiner Bevölkerung zusammengeschrumpft, konnte erst nach dem Wiederaufbau der Stadtma