Kleine flache Flasche aus farblosem Glas, auf dem Boden die Maßangabe „75 *“ [ml], auf der Schauseite das geprägte Etikett „KGL. PRIV. LUISEN-APOTHEKE/DR. LESCHBRAND/POTSDAM/LUISENPLATZ 5.“ Flaschenhals ausgebrochen, Inhaltsstoff unbekannt. Dr. Carl Eduard Wilhelm Leschbrand erwarb die Apotheke vor dem Brandenburger Tor im Jahr 1885. Ein Jahr später erhielt er die Erlaubnis, sie in Luisen-Apotheke umzubenennen (bis 1951, danach Stadt-Apotheke, seit 1994 wieder Luisen-Apotheke, heute nicht mehr am Luisenplatz, sondern in der Zimmerstraße), um sie ein weiteres Jahr später an den nächsten Besitzer, Paul Westphal, zu veräußern (Biela, Potsdamer Apotheken, 2004, S. 189). Die Flasche stammt aus einem 2011 für das Potsdam Museum erworbenen Konvolut historischer Apothekengefäße und Getränkeflaschen aus Glas. Für diese Form der Apothekenflasche sind Verschlüsse aus Kork mit einer Tektur aus Papier und Anbinde-Signaturen mit Beschriftung des Inhalts, der Käuferin oder des Käufers, der Art und Häufigkeit der Einnahme und des Datums der Herstellung bekannt (vgl. Gerasch, Apothekenetiketten, 2005, Abb. S. 5; siehe Referenzabb. eines Tellers der KPM mit Arzneigefäßen). [Uta Kaiser]