Das Cape ist aus leuchtend zyklamfarbenem Seidensatin, dem ein Rautenmuster eingewebt ist, gearbeitet und vollständig mit der Hand genäht. Der Umhang ist einteilig geschnitten, unter voller Ausnutzung der Webbreite des Stoffes von ca. 72 cm. Das über zwei Meter lange Stoffstück wurde quer verwendet und für eine gleichmäßige Saumlänge an beiden Enden abgerundet. Als Kragen dient ein flach halbrund geformtes Teil, das aus mehreren Stoffstücken zusammengesetzt, einseitig in kleine Falten gelegt und auf eine Länge von 72 cm an die Mitte des Umhangs genäht ist. Mit einer Höhe von 32 cm an der breitesten Stelle ist es für eine Kapuze zu kurz, liegt aber wie eine zurückgeschlagene solche locker um die Schulter. Eine Art Kragensteg ist aus farblich passend gefärbter Futterseide eingefügt. Das Cape ist mit einem dünnen Wollvlies warm gepolstert und mit hellem Seidengewebe in Leinwandbindung gefüttert. Eine gewebte, starre Borte aus seidenumwickelten Leinenfäden ist um den Rand, einschließlich des Kapuzenkragens genäht und hält die äußeren Kanten so ein, dass sie sich nach innen legen. Die drei Materialschichten sind punktuell durch lose Stiche miteinander verbunden, was den Umhang gebauscht erscheinen lässt. Reste eines kräftigen, hellen Garns lassen auf einen Hakenverschluss an den Ecken des Kragens schließen.....Die Datierung ist schwierig, da Umhänge über mehrere Jahrhunderte zur Kleidung getragen wurden. Es könnte, der Form, dem Material und der Verarbeitung entsprechend, ein Bekleidungsstück des 18. Jahrhunderts sein, aber auch erst im späteren 19. Jahrhundert entstanden sein. Vorstellbar ist es in Form und Farbe auch zu einem Kleid des beginnenden 20. Jahrhunderts, doch dann wäre es vermutlich maschinell genäht...C. M.