Die um 1360 entstandene Holzskulptur stellt Maria mit weit ausgebogener Hüfte stehend dar. Sie blickt lächelnd zu ihrem Kind, das auf ihrem rechten Arm sitzt. Jesus greift in spielerischer Weise mit beiden Händen seinen Fuß, der unter dem langen Hemd hervorkommt. Der lebhaften Bewegung der beiden Figuren entspricht eine kräftige Gliederung des Faltenwerks...Das Motiv des mit seinem Fuß spielenden Kindes begegnet im 14. Jahrhundert häufiger, vor allem im süddeutschen Raum. Es hängt mit der zunehmend humanisierenden Darstellungsweise der gotischen Madonnen zusammen. Ob es darüber hinaus eine symbolische Aussagekraft besitzt, muss offen bleiben. ..[Irina Staps]