In der 1796 in Gotha erschienenen Beschreibung »Gotha und die umliegende Gegend« erwähnte Albert Klebe eine Glasharmonika: »Herr Secretair Wenk in Brüheim, einem zwey Stunden von Gotha entlegenen Dorfe, verfertigt Harmonikas, welche sowohl in Ansehung des Tones, als auch in der Bauart des Gehäuses, alle bis jetzt bekannte Instrumente dieser Art übertreffen. Der Kasten oder das Gehäuse ist von Mahagonyholz mit antikem Gestelle und hat die Gestalt eines kleinen Fortepiano. Die Glaskugel besteht aus 46 Schaalen, welche im Tonsprengel vom eingestrichenen c bis zum dreygestrichenen a gehen. Das Schwungrad durch welches der Kegel in Bewegung gesetzt wird, ist innwendig im Kasten verdeckt und läuft horizontal. Besonders ist die Harmonika durch eine eigne Erfindung des Hrn. Wenk zur höchsten Vollkommenheit gebracht worden, indem er ein zweytes Instrument, ein Pedal mit derselben vereinigt […] Dies Instrument bildet ein längliches Viereck, wird auf den Fußboden gelegt und die Harmonika oben darauf gestellt. Es hat einen Resonanzboden und ist mit übersponnenen Drathsaiten bezogen, die durch Hämmer von weichem Leder, wie auf dem Fortepiano angeschlagen werden. Zur linken Hand ist die Claviatur oder die Tasten, so wie das Pedal einer Orgel, mit welchen die Hämmer in Verbindung stehen, und mit dem linken Fuße mit der Harmonika zugleich gespielt werden. Die Töne des Pedals sind so sanft, daß sie sich mit den schmelzenden Tönen der Harmonika auf das angenehmste vereinigen. Eine genaue Abbildung der Harmonika mit Pedal findet man im Journal für Fabriken und Manufacturen, Leipzig bei Voß und Compag. 1796. Der Preis einer Harmonika ohne Pedal ist 400 Thaler, den Ld’or zu 5 Rthl., mit Pedal von Mahagonyholz 550 Rthl. Mit Pedal von gebeiztem Holze 500 Rthl. Eben dieser Künstler verfertigt auch Fortepianos von vorzüglicher Güte.« Unser Instrument hat 44 Glasschalen im Umfang c bis g3, ist also um zwei Töne kleiner als das beschriebene. Die Schalen bestehen