Gesamtansicht.-----.Der 15. Juli 1993 war für die Mitarbeiter des Vorhaller Stahlwerks ein schwarzer Tag. Noch im März des Jahres war die Belegschaft in einen 24-stündigen Streik getreten, um die drohende Schließung zu verhindern. Letztlich blieb nur noch, mit einem aus Stahlblech gefertigten Sarg die Trauer und den Protest über die Werksschließung und den Verlust von Arbeitsplätzen auszudrücken. Das Vorhaller Werk gehörte zuletzt zur Unternehmensgruppe der im Vorjahr entstandenen Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp. Bis 1978 war der Betrieb in Vorhalle eines von drei Werken der Brüninghaus AG in der Region. Er hatte eine wechselvolle Geschichte hinter sich...1880 erwarb das in Werdohl ansässige Unternehmen der Gebrüder Brüninghaus das Puddel- und Hammerwerk Lausberg & Winkhaus in Vorhalle. Der Betrieb wurde modernisiert und ausgebaut sowie um ein Walzwerk und Martinswerk erweitert. 1906 erfolgte die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft. Drei Jahre später kam im benachbarten Westhofen ein weiteres Werk für Kesselwagen und Förderanlagen hinzu. 1926 gelangte Brüninghaus zu den Vereinigten Stahlwerken AG und nach deren Liquidierung 1951 zu den Stahlwerken Südwestfalen AG. Krupp behielt von diesen drei Betrieben der früheren Firma Brüninghaus lediglich das auf die Produktion von Federn spezialisierte Werk in Werdohl – 2011 wurde auch dort das Ende eingeläutet...Die Schließung des Stahlwerks in Hagen-Vorhalle gehört in die Zeit der Nachbeben der großen Stahlkrise. Sie erfasste ab Ende der sechziger Jahre und in den siebziger Jahren besonders die Stahl- und Eisenindustrie an Rhein und Ruhr. Mit den Klöckner-Werken in Haspe sowie weiteren großen Stahlwerken verschwanden damals auch in Hagen nicht nur traditionsreiche Unternehmen. In den Untergang wurden auch viele lokale und regionale Zuliefer- und Verarbeitungsbetriebe gezogen. Zehntausende Menschen verloren ihre Arbeit und ihr Einkommen...Über 150 Jahre hatten die Erzeugung und Ver