Gesamtansicht.-----.Als „Eiserkuchen“ werden zwischen zwei Eisenplatten gebackene dünne Teigwaffeln bezeichnet. Sie konnten zu Hörnchen, Hippen und Oblaten weiterverarbeitet werden. Die Herstellung von Waffeln war vor der Einführung elektrischer Waffeleisen eine beschwerliche Tätigkeit. Schon die Zubereitung eines geeigneten Teigs erforderte einige Kenntnisse. Im 18. Jahrhundert standen nur wenige Zutaten zur Verfügung. Stimmte die Zusammensetzung des Teigs nicht, konnten die Waffeln nicht gelingen. Es verwundert daher nicht, dass es Eiserkuchen nur zu besonderen Anlässen gab. Traditionell wurden sie im geselligen Rahmen in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr und bis zum Dreikönigstag mit Zangenwaffeleisen am offenen Herd- und Kaminfeuer gebacken...Das Stadtmuseum verwahrt eine größere Anzahl von „Eiserkucheneisen“. In der musealen Sammlungskultur der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts standen sie wie Truhen und Eichenmöbel für eine idealisierte bäuerliche Lebensweise. Das Zangenwaffeleisen der Elseyer Äbtissin gehört zu den aussagekräftigsten Stücken. Von seiner Provenienz stammt es jedoch aus keinem bäuerlichen Umfeld. Vielmehr verweist das Waffeleisen auf einen niederadeligen Zusammenhang...Die beiden gegenüberliegenden Backflächen sind mit einem rhombischen Muster mit jeweils einem Punkt sowie am Rand mit umlaufenden Bögen verziert. In eine Platte ist ein rundes Siegel eingearbeitet. Es enthält folgende Umschrift: 1784 ∙ AMALIA V KESSEL ABT