Große Schalenteller auf hohem Fuß sind typisch für die Erzeugnisse der offiziellen Nabeshima-Werkstatt. Die Unterseite der Wandung ist hier mit Ahornblättern in leuchtend roter Herbstfärbung bemalt. Das Motiv des Spiegels, Libellen und graubraune Möwen oder Gänse, die auf der Brandung an einem steinigen Ufer fischen, ist in Dunkelblau, Türkis, Eisenrot, Schwarz, Gold und Braun gehalten. Da Braun nicht zur eigentlichen Kakiemon-Palette gehört, kann man den Teller als Variante beider Stile sehen. Wohl in den 1660er Jahren wies man einen Straßenzug in Arita als „Rotmalerviertel“ aus, in dem zunächst 11, dann 17 Dekormalerfamilien angesiedelt wurden. Dort wurden die Porzellane mit polychromen Aufglasurmalereien hergestellt, und auch Varianten der Kakiemon- und Nabeshima-Waren wie dieser Teller entstanden wohl dort. (Text: Anne-Katrin Ehrt)....Ankauf von Florine Langweil, Paris, 1904.