Bei dieser Helmkanne nimmt die Komposition des Malers in raffinierter Weise Bezug auf die Form des Gefäßes: der Gefäßkörper bzw. der Bildträger entwickelt sich aus einer unstaffierten Muschelform, darüber folgt die eigentliche Bemalung in Eisenrot und Schwarz: der Sänger Arion von Lesbos sitzt auf dem ihn rettenden Delfin und spielt die Harfe; Blasinstrumente spielende und Tambourin schlagende Meerwesen scheinen ihn dabei zu begleiten. Der Mündungsrand der Kanne ist mit einer breiten Goldspitzenbordüre verziert. Hausmaler erwarben unbemaltes Porzellan aus den Manufakturen und bemalten beziehungsweise brannten es in ihrem eigenen kleinen Familienbetrieb. Ihre Objekte waren hoch geschätzte Unikate, deren individuelle, oftmals sehr aufwändige Dekore sich in Thematik, Stil und Technik von der Manufakturware unterschieden. Häufig arbeiteten die Hausmaler direkt für hochrangige Auftraggeber...Meissener Hausmalerei.....Ankauf 1925. Ehemals Sammlung Gustav Adolf Lippe, Hannover.