Im Jahre 1909 erwarb Fritz von Harck diese dekorativ bemalte Decke, um sie in seine Villa in der Karl-Tauchnitz-Straße in Leipzig einzubauen. Ihre genaue Entstehungszeit kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden, da großflächige Übermalungen ältere Malschichten überdecken. Untersuchungen an verschiedenen Stellen legen eine Datierung der Erstbemalung in das 17. Jahrhundert nahe. Stilistisch ist sie jedoch noch ganz dem 16. Jahrhundert verpflichtet. Die Decke besteht aus sechs quadratischen Feldern, die verschiedene, typische Dekorvarianten der Antike beziehungsweise der italienischen Renaissance zeigen. Vier Felder setzen sich aus kandelaberartigen Motiven, aus denen rote Voluten steigen, zusammen. Sanduhr tragende Stiere stehen an deren Enden. Die beiden mittigen Felder dagegen werden von an Masken aufgehängten Girlandenmotiven bestimmt. An den Rändern sind sie mit illusionistisch gemalten Abfolgen aus Eierstab, Perlstab und Blattwellfriesen gerahmt. Die Füllbretter zwischen den Kassetten zeigen Blüten, Ranken, Medaillons und Draperien, während die äußeren Füllbretter Mascarons, Akanthusranken und Girlanden tragen. Der Übergang zur (ehemaligen) Wand wird durch das plastische, mehrfach profilierte Konsolgesims gebildet. Die Decke ist überwiegend in zinnoberroten, grünen und ockerfarbenen, die illusionistischen Rahmungen dagegen in grauen bis graubraunen Tönen gehalten. Nicht nur die Felder, auch die Rahmung und der umlaufende Fries sind typische Gestaltungselemente der Antike, die seit ihrer Wiederentdeckung in der Renaissance auch im 17., 18. und vor allem im 19. Jahrhundert vorbildhaft blieben.....Vermächtnis Fritz von Harck, Leipzig, 1943/44. Restauriert mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig und dem Freundeskreis des Museums, 2000–2005.