Die Schreinfiguren dieses Altars sind ein Meisterwerk Peter Breuers, sie zählen zum „schönsten, was die reife obersächsische Spätgotik in der Schnitzkunst hervorgebracht hat“ (E.-H. Lemper). Der Schrein beherbergt die Figuren der Muttergottes und die der Heiligen Nikolaus, Katharina, Barbara und Fabian. Die hoheitsvoll aufgerichtete, in die Ferne blickende Gottesmutter scheint schwebend zu schreiten. Der Mantel öffnet sich, umfängt mit seinen Staufalten den Halbmond zu ihren Füßen und gibt den Blick frei auf das in langen Falten herabfließende Kleid. Auf dem Haupt trägt sie eine Krone, unter der das Schleiertuch nach vorn vor den Körper schwingt. Es hinterfängt das lebhaft agierende Kind, das, den Reichsapfel haltend, in den Mantel der Mutter greift. Die Figuren der beiden heiligen Frauen Katharina von Alexandrien und Barbara sind in Haltung, Gestik und Gewandformationen auf die Mitte bezogen. Links außen im Schrein steht die Figur des heiligen Nikolaus. Das Haupt mit Mitra ist nach rechts geneigt, das Antlitz von Falten zerfurcht. Ähnlich der rechts außen stehende Fabian mit Tiara. Die blaue Rückwand des Schreins zieren Sternapplikationen und ein Vorhang mit roten, weißen und grünen Fransen. Scheibenförmige Nimben umgeben die Häupter. Der Altarschrein muss zu den kostbarsten Retabeln der Zwickauer Kirchen gehört haben. Schreinkasten und linker Flügel des Retabels gingen um 1945 verloren und wurden aufwändig rekonstruiert, um den original erhaltenen Teilen Kontext und Balance zurückzugeben.....Schenkung von Anton Mädler, Leipzig, 1908. Ursprünglich Nikolaikirche zu Zwickau. Restauriert mit partieller Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig.