Hinter umgestürzten Mauerresten und fensterlosen Hausruinen sind im Hintergrund Türme, Dach und Querhausgiebel der Doppelkirche von Dom und Liebfrauen zu erkennen. Der Turm der Liebfrauenkirche und zum Teil durch diesen verdeckt der Südwestturm des Domes haben ihr bekrönendes Dach samt Dachstuhl verloren. Rechts davon sind das grüne, kupfergedeckte Dach des Domlanghauses mit dem rosafarben leuchtenden Giebel sowie den beiden spitzen Osttürmen zu erkennen...Um welche Häuser es sich im Vordergrund handelt, ist nicht mehr sicher auszumachen. Jedenfalls muss der Maler seine Motive im Bereich zwischen der Konstantinsbasilika und der heutigen Straße "An der Meerkatz" gesammelt haben. Das auf eine Holzfaserplatte gemalte Bild ist signiert, nicht aber datiert. Die dargestellten Zerstörungen gehen auf die schweren Luftangriffe auf Trier am 14. August 1944 bzw. kurz vor Weihnachten 1944 zurück, bei denen u. a. das Domviertel schwer getroffen wurde. Heß kehrte im Juni 1945 nach kurzer Gefangenschaft in seine Heimatstadt zurück. Das Gemälde dürfte spätestens 1946 entstanden sein, da eine weitere Tuschskizze mit den Zerstörungen am Trierer Landesmuseum mit der Kopie der Igeler Säule auf das Jahr 1946 ist.