Die Wahlurne aus Dockendorf gehört in Deutschland zu den frühesten Zeugnissen demokratischer Wahlen im Sinne einer modernen Demokratie. Mit der Eingliederung des Herzogtums Luxemburg, zu dem Dockendorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) seit dem Mittelalter gehörte, als "Département des Forêts" in das französische Staatsgebiet begann 1795 eine fast 20 Jahre währende Zugehörigkeit zu Frankreich. Per Dekret vom 01.10.1795 wurden neue Verwaltungseinheiten eingeführt, die bald die ersten Wahlen nach sich zogen. Demnach gehörte die Mairie (Gemeinde) Dockendorf zum Kanton Bitburg im Arrondissement Bitburg. Ob die mit einem Schloss und einem Einwurfschlitz versehene Urne eigens angefertigt wurde, ist nicht sicher, da Kisten ähnlicher Bauweise vielfach in Gebrauch waren. Jedenfalls belegen mehrere übereinander gesetzte Siegel der "Mairie Dockendorf" die Verwendung als Wahlurne.