Krippel- oder Krippenbilder sind szenische Darstellungen der Weihnachtsgeschichte, mithin eine Tradition, die im Zuge der Gegenreformation erblühte. Maria Theresia und Joseph II. verboten zwar im Zuge der katholischen Aufklärung die Präsentation von Krippen im öffentlichen Raum, doch baute man diese dann einfach bei sich zu Hause auf. Erst im 19. Jahrhundert gelangte die Weihnachtskrippe auch in den protestantischen Norden. Da sich nicht alle eine geschnitzte oder in Ton geformte Variante leisten konnten, boten Offizinen wie die von Gustav Kühn entsprechende Ausschneidebogen mit Gebäuden, Pflanzen, Tieren und Menschen an. Auf Holz oder Pappe geklebt, ausgeschnitten und mit einem Fuß versehen, entstand so eine preiswerte Weihnachtskrippe. Der vorliegende Bogen zeigt einen Krippenhintergrund in der Art des „Himmlischen Jerusalem“, wenngleich in altrussischer Anmutung. Im Vordergrund aber erscheint das 1854 errichtete Hauptportal des Tempelgartens an der Präsidentenstraße in Neuruppin. [Thomas Sander]....bez.:o.m.: Neue Krippelbilder. _ Stadt.; u.l.: No. 8958.; u.r.: Druck und Verlag von Gustav Kühn Neu-Ruppin