Der Maler Johannes Paul Kraus porträtierte seine Verlobte Maria Magdalena kurz vor ihrer Hochzeit in einem blauen Kleid vor dem Hintergrund einer Flusslandschaft. Sie trägt ein blaues Kleid, ein aufwendig gewebter Schal dient ihr als Decke und Sitzunterlage. Ihr Blick schweift in die Ferne. In ihrer rechten Hand hält sie ein Buch. Der linke Arm ist auf der lehne ihres Sitzes aufgelegt, die linke Hand stützt ihren Kopf...Johann Paul Kraus wurde 1804 in Kozienice südlich von Warschau geboren. Der Vater, ein Schneider, war auch in Trier tätig. Seine erste Ausbildung erhielt er wie die Malerkollegen Ramboux und Wyttenbach bei Karl Ruben, dem Zeichenlehrer des Trierer Gymnasiums. Es schloss sich ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie an. Seit 1832 studierte er in Berlin, wo er zwei Jahre später die Prüfung an der Königlichen Kunstakademie ablegte. Nach seiner Rückkehr nach Trier wurde er Zeichenlehrer mehrerer Trierer Schulen; zudem eröffnete er ein privates Zeicheninstitut. Die Unterrichtstätigkeit blieb sein zweiter beruflicher Schwerpunkt neben der Malerei. Das Linear-Zeichenhafte liegt auch dem hier ausgestellten Selbstporträt zugrunde. Er schuf vor allem Porträts, später auch religiöse Bilder. 1865 verstarb Kraus in Trier.