Der Raseneisenstein, auch Raseneisenerz genannt, ist in der Region und darüber hinaus durch den preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841) wieder bekannt geworden. Er hat den vor Ort auffindbaren Raseneisenstein als Baustoff genutzt, um das Molkenhaus und Wirtschaftsgebäude auf dem Vorwerk in Bärwinkel aufzubauen. Das noch heute zu besichtigende Bauwerk ist kunstgeschichtlich von europäischer Bedeutung, es ist der erste neoromanische Bau auf dem europäischen Festland...Raseneisenstein ist typisch für das Oderbruch. Es braucht einige Voraussetzungen für seine natürliche Bildung: bestimmte Sand- und Tonarten, Schluff und Kies, oder auch organische Substrate mit hohem Metallgehalt sowie beständig Grundwasser im Boden. So kann es durch die Eisenminerale im Grundwasser bei Kontakt mit Sauerstoff über Jahrhunderte hinweg zu größeren Verfestigungen im oberflächennahen Bodenhorizont mit einem hohen Eisenanteil kommen. Diese Verfestigungen wurden abgebaut und zur Eisengewinnung verhüttet oder eben als besonderer Baustoff genutzt werden. Raseneisenstein bildet sich vor allem in Flussauen. Hier durchströmt eisenhaltiges Grundwasser fein- bis mittelkörnigen Sande und vor der Trockenlegung des Oderbruches waren diese Voraussetzungen gegeben.